Axialspiel Turbolader
Hin und wieder kommt es vor, dass Werkstätten Turbolader austauschen, weil sie ‚zu viel Spiel‘ haben. Hier scheint es bei manchen Mechanikern noch ein wenig Nachholbedarf an Grundwissen zu geben, denn Turbolader müssen systembedingt über ein gewisses Wellenspiel verfügen.
Das Axialspiel ist bei einer ‚Zwei-Finger-Prüfung‘ an der Welle kaum spürbar. Ein gewisses Radialspiel ist zwingend erforderlich, damit die Lagerung ihre Funktionen, einerseits das Öl im Gehäuse zurückhalten zu können, andererseits das Abgas aus dem Turbinengehäuse entweichen zu lassen, erfüllen kann. Dabei nutzen die Entwickler den Effekt, dass der Kolbenring keine 100-prozentige Sperre darstellen kann, geschickt für ihre Zwecke aus.
Um sichergehen zu können, dass der Turbo wirklich zu viel Spiel hat, hebt der Werkstatt-Profi die Welle an der Verdichterrad-Mutter leicht an und dreht nun die Welle. Sind jetzt Schleifgeräusche hör- oder ein Drehwiderstand spürbar, ist der Lader unbedingt auszutauschen.