Zentralschmieranlage senkt die Wartungskosten
Der Wartungsbedarf moderner Nutzfahrzeuge sinkt permanent. Doch bei extremen Betriebsbedingungen kann ‚eine Extraportion Schmiermittel‘ Wunder wirken und vorzeitigen Verschleiß sowie unnötige Ausfallzeiten vermeiden helfen. Die Servicespezialisten von SKF empfehlen deshalb eine Zentralschmieranlage, die das Abschmieren neuralgischer Stellen automatisch erledigt.
Nutzfahrzeug-Profis, die an SKF denken, denken zuerst einmal an Radlagersätze, Dichtungen, Riementriebkomponenten, Getriebelager und Kühlmittelpumpen, die in den typischen blauen Verpackungen über den autorisierten Fachhandel in die Werkstatt gelangen. Da SKF schon seit Jahrzehnten gefragter OE-Ausrüster der Fahrzeugindustrie ist, profitieren Werkstätten und deren Kunden auch im Aftermarkt von der Premium-Qualität der Produkte.
Eine weitere Kernkompetenz des 1907 gegründeten Unternehmens ist das Schmierstoffmanagement bei Nutzfahrzeugen und Maschinen. Dazu gehören Zentralschmieranlagen mit Progressivsystem, wie es der Berliner Entsorger Bartschneider bei seinen Entsorgungsfahrzeugen hat nachrüsten lassen. Laut Markus Langer, Geschäftsführer des seit 1921 bestehenden Entsorgungsunternehmens, haben sich damit die Wartungskosten seiner Fahrzeuge deutlich reduziert, gleichzeitig ist deren Einsatzbereitschaft und Lebensdauer gestiegen.
Unter Normalbedingungen ‚wartungsfrei‘
Bei modernen Nutzfahrzeugen sind die meisten Lager am Chassis und dem Fahrwerk, etwa Achsschenkelbolzen, Lenkachsen, Federbolzen oder Bremsnachsteller, den Herstellerangaben zufolge ‚wartungsfrei‘. Doch an Drehkränzen oder Anhängerkupplungen sind nach wie vor Schmiernippel zu finden. Zwar genügt es üblicherweise, diese beim Regelservice einmalig mit Schmierstoff zu versorgen. „Doch die Intervalle sind eher für den durchschnittlichen Betrieb ausgelegt und reichen deshalb für die hohen Ansprüche bei Entsorgungsfahrzeugen nicht aus“, berichtet Andreas Herzer, Teamleiter Service Center Lubrication Business Unit bei SKF.
Allerdings erzeugen dem Fachmann zufolge extreme Belastungen wie permanenter Stopp-an-Go-Verkehr, vielen Kurvenfahrten in der Stadt sowie Schmutz und Salz im Winter bei zahlreichen Komponenten besonderen Stress. „Bei ungünstigen Schmierrhythmen oder nachlässiger Wartung ist es dann nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Lager oder Bolzen festfressen und für teures Geld ausgetauscht werden müssen. Zudem bedeutet das immer auch zusätzliche Standzeiten“, bestätigt auch Bartschneider-Chef Lange. Deshalb habe er einen anderen Weg eingeschlagen und seine Fahrzeuge mit Zentralschmieranlagen in Progressivbauweise von SKF ausrüsten lassen.
Individuelle Lösungen
Nach Absprache mit dem Kunden machte sich das Team um Schmierungs-Fachmann Herzer an die Arbeit und entwickelte für jedes Fahrzeug eine passende Lösung. An jenen, die bereits über eine Zentralschmierung verfügten, etwa zum Schmieren des Container-Hakenlifts, erweiterten die Spezialisten das System auf die neuralgischen Stellen. Bei bislang noch ‚nackten‘ Lkw und Anhängern installierten sie ein komplettes System mit dem Zentralschmieraggregat ‚KFG1‘ und entsprechenden Progressiv-Dosierverteilern als Basis. „Wichtig ist, jede Schmierstelle mit einer eigenen Leitung direkt am Dosierverteiler anzuschließen. Dadurch bekommen die Schmierstellen unabhängig vom Gegendruck in der Leitung und im Lager zuverlässig stets die optimale Schmiermittelmenge. Einfach ein T-Stück in eine vorhandene Leitung einzusetzen und so Fett abzuzapfen wäre falsch und würde die Funktion der Anlage beeinträchtigen“, erklärt der Fachmann von SKF.
Beachtenswerte Erfolge
Der Einbau der Zentralschmieranlagen von SKF hat sich dem Entsorgungsspezialisten zufolge längst amortisiert. „Früher gab es bei den Lkw alle 100.000 bis 150.000 Kilometer Probleme mit den Achsschenkeln, die teure Reparaturen erforderten und zudem zeitaufwendig waren. Dies gehört nun Dank der zuverlässigen und genau dosierten Fett-Versorgung der Vergangenheit an“, so Lange. Zudem fielen jährlich 156 Arbeitsstunden für das manuelle Abschmieren weg. „In Summe sparen wir so pro Fahrzeug jährlich mindestens 10.000 Euro für den Abschmierservice ein. Jetzt genügt es, den Vorratsbehälter des Schmieraggregats einmal im Monat aufzufüllen und das kann der Fahrer während des Tankens erledigen“, resümiert Lange.
Drei Fragen an Johannes Deeg, Sales Coordinator Heavy Duty Europe bei SKF in Schweinfurt:
In welchen Sparten ist SKF im Bereich Nutzfahrzeuge unterwegs?
Zu unserem umfassenden Serviceteile-Programm gehören Lager entlang des gesamten Antriebsstrangs, maßgeschneiderte Dichtungen sowie Komponenten wie Wasserpumpen und zahlreiche Teile für Motor-Nebenaggregate, etwa Spann- und Umlenkrollen. Hinzu kommen spezielle Schmierungslösungen wie die im Beispiel gezeigten Zentralschmiersysteme.
Wie unterstützt SKF Nutzfahrzeug-Werkstätten im Aftermarkt?
Um einen einfachen, problemlosen Einbau zu ermöglichen, liefern wir unsere Ersatzteil-Komplett-Kits inklusive Montagezubehör aus. Um das passende Kit sicher zu identifizieren, gibt es ausführliche Dokumentationen. Ich empfehle zudem einen Besuch unserer Ersatzteil-Website https://www.vsm.skf.com/de/de. Außerdem lässt sich mit dem QR-Code auf der Verpackung eine detaillierte Online-Einbauanleitung abrufen. Weitere Unterstützung bietet die SKF-Helpline https://www.vsm.skf.com/de/de/frequently-asked-questions. Auf dieser Website finden sich auch Antworten zu übergeordneten Themen wie ‚Produktsortiment‘, ‚Ein- und Ausbau‘ oder auch ‚Vertrieb‘ – mit jeweils weiterführenden Informationsquellen.
Zudem kann man unsere Spezialisten auch per E-Mail (helpline@skf.com) oder Telefon (09721/564422) erreichen. Darüber hinaus haben wir auch Profi Werkzeuge für die fachgerechte Montage sowie Werkstattausrüstung wie etwa Fettpressen und -kupplungen, Schmierwagenkits und Fluidmanagement-Systeme im Portfolio.
Welche Neuheiten können Nutzfahrzeug-Profis in absehbarer Zeit von SKF erwarten?
Ganz neu sind Komplett-Radnaben. Damit lassen sich Zugmaschinen und Anhänger schneller zurück auf die Straße bringen, weil sich die Einheiten ‚in einem Stück‘ wesentlich einfacher und schneller wechseln lassen als herkömmliche Radlager. Das verkürzt die Ausfallzeit eines Fahrzeuges enorm. Von einigen Fahrzeugherstellern wird der modulare Austausch sogar gefordert, weil dadurch das Risiko von Montagefehlern sinkt. Die Lager, Naben und Befestigungsteile der Radnaben-Komplettsets entsprechen den Spezifikationen der OE-Hersteller, was höchste Qualität und perfekte Passung garantiert. Ebenfalls ganz neu sind unsere ‚Aftermarket Truck Matched Units‘ (TMU). Diese haben wir entwickelt, um den hohen Anforderungen heutiger Nutzfahrzeuge und ihrem langen Lebenszyklus gerecht zu werden. Dabei handelt es sich um maßgeschneiderte, kompakte Lagersysteme, die vorgefettet und voreingestellt sind. Eine integrierte Montagehilfe erleichtert zudem den Einbau. Außerdem ist dafür – neben den Montageanleitungen – auch technischer Support verfügbar.
Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 1/19 der Krafthand-Truck.