PFI-Injektor: Keyou und Hoerbiger bündeln ihr Know-how im Bereich der Einspritztechnologie für Wasserstoff-Verbrennungsmotoren. Bilder: Keyou
Alternative Kraftstoffe
Wasserstoffmotor: Keyou und Hoerbiger kooperieren und entwickeln PFI-Injektoren
Veröffentlicht am | von Georg Blenk
Das auf Wasserstofftechnologien spezialisierte Münchner Unternehmen Keyou und der Automobilzulieferer Hoerbiger möchten ihr Know-how im Bereich Einspritztechnologie für Wasserstoffmotoren bündeln. Beide Unternehmen unterzeichneten vor kurzem eine Kooperationsvereinbarung, die die gemeinsame Entwicklung, Produktion und Kommerzialisierung von Injektoren für Wasserstoffmotoren zum Ziel hat. Im Fokus steht die Entwicklung von sogenannten PFI-Injektoren (PFI steht für Port-Fuel-Injektion, Saugrohreinspritzung) für den Heavy-Duty-Bereich.
Wasserstoffmotor von Keyou.
Markteinführung von Wasserstoffmotoren beschleunigen
Beide Unternehmen eint die Vision, innovative Wasserstofftechnologien in die Mobilität zu bringen mit dem Ziel, die Markteinführung von Wasserstoffmotoren zu beschleunigen. Auf der einen Seite das noch junge, aber bereits mehrfach ausgezeichnete Unternehmen Keyou, das seit 2015 H2-spezifische Technologien, Komponenten und Brennverfahren entwickelt, mit deren Hilfe konventionelle Motoren zu emissionsfreie Wasserstoffmotoren transformiert werden können. Dabei ist es Keyou eigenen Angaben zufolge gelungen, den bis heute weltweit effizientesten H2-Motor aus einer Dieselmotorplattform zu entwickeln. Auf der anderen Seite Hoerbiger ein Hersteller von Ventiltechnik in der Gasindustrie, der die Dekarbonisierung zu einem zentralen Ziel seiner Produktentwicklungen erklärt hat.
Entwicklungsfokus PFI-Injektoren
Die Frage, wie der Wasserstoff in den Motor beziehungsweise in den Brennraum gelangt, ist von zentraler Bedeutung für die Qualität der Verbrennung des Wasserstoffs. Die Einspritztechnologie sowie die Dauerhaltbarkeit der Injektoren ist deshalb ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Entwicklung hocheffizienter Wasserstoffmotoren. Und genau hier setzt laut Keyou die Kooperation an: beide Unternehmen bündeln ihr Design- und Engineering-Know-how im Bereich Wasserstoff und Einspritztechnologie. Im Fokus steht die Entwicklung von PFI-Injektoren für den Heavy-Duty-Bereich.
Thomas Korn
„Der Injektor“, erklärt Thomas Korn, Mitgründer und Geschäftsführer der Keyou GmbH, „ist eine der Schlüsselkomponenten unseres ‚Keyou-inside-Systems‘, welches in neue, aber auch in bestehende Motoren integriert werden kann. Berücksichtigt man also zusätzlich zur Entwicklung von Neumotoren ebenfalls die Umrüstung von Dieselbestandsfahrzeugen für Wasserstoff, kann die Dekarbonisierung im Nutzfahrzeugbereich kosteneffizient und rasch gelingen. Mit Hoerbiger haben wir einen kompetenten Entwicklungspartner an unserer Seite, der jahrelange Erfahrung bei der Entwicklung, Produktion und Kommerzialisierung von Gasventilen mitbringt. Für uns als Innovationstreiber beim Thema Wasserstoffmotoren ergänzt sich dies perfekt mit unserem Wissen und unserer Expertise im Umfeld von Wasserstofftechnologien“, so Thomas Korn weiter.
Bernhard Zemann
Auch Hoerbiger sieht die Partnerschaft äußerst positiv: „Hoerbiger Engine Technology hat sich der Innovationsführerschaft einer emissionsfreien wasserstoffbasierten Einspritztechnologie verpflichtet und freut sich nun, diesen Weg gemeinsamen mit Keyou im Sinne unserer Kunden, noch erfolgreicher zu gestalten“, erklärt Bernhard Zemann, Leiter Engine Technology bei Hoerbiger.
Erste Injektoren in Vorserienreife für 2023 geplant
Das Leistungsspektrum der eigens für Wasserstoffmotoren entwickelten Injektoren reicht pro Zylinder bis zu 90 kW. Bei einem Sechszylindermotor entspricht dies einer Motorleistung von bis zu 540 kW. Entsprechend vielfältig sind laut Keyou die Applikationsmöglichkeiten: Vom reinen Straßenverkehr über Industriemotoren bis hin zum Off-Road-Bereich. Der Fokus zu Beginn läge aber klar im Nutzfahrzeugsektor. Als Teil des „Keyou-inside-Systems“ könnten die gemeinsam entwickelten PFI-Injektoren aber in nahezu jedem Wasserstoffmotor eingesetzt werden.
Derzeit handelt es sich bei den Injektoren noch um sogenannte B-Musterteile. Die ersten industrialisierten Injektoren sollen laut Keyou 2023 für Kunden verfügbar sein. Auch in den ersten Neu- und nachgerüsteten Fahrzeugen sollen die Injektoren als Bestandteil des Keyou-Inside-Systems in den Motoren zum Einsatz kommen.
Seit die EU im Juli 2020 die „European Clean Hydrogen Alliance“ initiiert hat, steht der Wasserstoff-Verbrennungsmotor zunehmend im Fokus der Diskussion um emissionsfreie Antriebslösungen im Transportsektor. Aus diesem Grund treibt der Engineering-Spezialist FEV die Entwicklung von Wasserstoff-Verbrennungsmotoren für Lkw voran. Was steckt technisch dahinter? …weiter
AVL setzt die Entwicklung der neuesten Generation des Verbrennungsmotors fort, die 2019 auf den Markt gekommen war und setzt dabei zusätzlich auf Wasserstoff. …weiter
Das Startup AE Driven Solutions hat ein ambient betriebenes Brennstoffzellensystem nach dem Range-Extender-Prinzip entwickelt. Der Antrieb kommt beispielsweise beim Brennstoffzellen-Transporter Q-Light FCEV von Quantron zum Einsatz. Im Inneren sichern hochdichte Rohrverbindungssysteme von Voss Fluid den Transport beziehungsweise die Zuführung des gasförmigen Wasserstoffs ab. …weiter
Mit dem Transporter e-Expert Hydrogen 1 lief am 13.12.2021 das erste Wasserstoff-Fahrzeug von Peugeot vom Band. Die Brennstoffzelle erzeugt den für den Antrieb des Fahrzeugs erforderlichen Strom, getankt wird Wasserstoff. Eine Lithium-Ionen-Hochspannungsbatterie kann zusätzlich über das Stromnetz aufgeladen werden und in bestimmten Fahrphasen ebenfalls den Elektromotor antreiben. …weiter
Das Augsburger High-Tec-Spin-off Quantron hat Anfang Oktober auf der Nutzfahrzeugmesse NUFAM in Karlsruhe mit dem Q-Light FCEV einen Brennstoffzellen-Transporter vorgestellt. Das Fahrzeug wurde in Zusammenarbeit mit AE-Driven-Solutions aus Aachen entwickelt. Krafthand-Truck stellt die Technik vor. …weiter
Mitte September ist in Ulm das Produktionswerk für den batterieelektrischen Nikola TRE (BEV) und für den mit Brennstoffzellen betriebenen Nikola TRE (FCEV) eröffnet worden. Dahinter steckt ein Joint-Venture des amerikanischen Unternehmens Nikola mit IVECO. Krafthand-Truck stellt die Technik der Fahrzeuge vor. …weiter
Daimler-Truck verfolgt die Technologiestrategie bei der Elektrifizierung der Lkw-Flotte weiter und hat nun den Angaben zufolge den nächsten Meilenstein erreicht. So erhielt der weiterentwickelte Prototyp des wasserstoffbasierten Brennstoffzellen-Lkw Mercedes-Benz GenH2 Truck kürzlich die Straßenzulassung von den zuständigen deutschen Behörden. …weiter
Es ist nicht einfach ein weltweit agierendes Technologieunternehmen wie BorgWarner in aller Kürze zu beschreiben. Wir starten den Versuch und beschränken uns auf die Aktivitäten im Nutzfahrzeug-Segment. Zusätzlich liefert Holger Gabriel, Director Engineering Europe CV bei BorgWarner, Einblicke in die Entwicklung von alternativen Antrieben und blickt in die Zukunft. …weiter
Dominic Patzelt ist neuer Projektleiter Wasserstoff bei der e-troFit GmbH. Ein Teil seines Verantwortungsbereichs sind die Planung und Umsetzung spezifischer Projekte, die in Kooperation mit Technologiepartnern und Lieferanten die Brennstoffzellentechnologie auf Busse und Lkw in unterschiedlichen Anwendungsformen adaptieren sollen. …weiter
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.Wenn Sie unter 16 Jahre alt sind und Ihre Zustimmung zu freiwilligen Diensten geben möchten, müssen Sie Ihre Erziehungsberechtigten um Erlaubnis bitten.Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.Personenbezogene Daten können verarbeitet werden (z. B. IP-Adressen), z. B. für personalisierte Anzeigen und Inhalte oder Anzeigen- und Inhaltsmessung.Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.Sie können Ihre Auswahl jederzeit unter Einstellungen widerrufen oder anpassen.
Wenn Sie unter 16 Jahre alt sind und Ihre Zustimmung zu freiwilligen Diensten geben möchten, müssen Sie Ihre Erziehungsberechtigten um Erlaubnis bitten.Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.Personenbezogene Daten können verarbeitet werden (z. B. IP-Adressen), z. B. für personalisierte Anzeigen und Inhalte oder Anzeigen- und Inhaltsmessung.Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies. Sie können Ihre Zustimmung zu ganzen Kategorien geben oder sich weitere Informationen anzeigen lassen und so nur bestimmte Cookies auswählen.