Von Praktikern für Praktiker
Aktuelle Praxisthemen für Nutzfahrzeug-Profis gehören zu den Kernkompetenzen der KRAFTHAND- Truck. Deshalb gab es in diesem Jahr auf der Automechanika im Rahmen der ‚Truck Competence“ erstmals einen von KRAFTHAND-Truck unterstützten Weiterbildungs-Workshop speziell für Nutzfahrzeug-Werkstätten. Das Thema des vielbeachteten Workshops: ‚Radar- und kamerabasierte Fahrerassistenzsysteme in der Werkstattpraxis‘.
Bei modernen Lkw und Bussen erhöhen zahlreiche elektronische Fahrerassistenzsysteme (FAS) die Sicherheit im Straßenverkehr. Intelligente Systeme mit Radarsensoren und/oder Multifunktionskameras, beispielsweise ACC (Abstandsregeltempomat ‚Adaptive Cruise Control’), LDW (Spurhalteassistent ‚Lane Departure Warning’) und der Notbremsassistent EBA (Emergency Brake Assist) kümmern sich darum, dass die Fahrer mit ihren tonnenschweren Fahrzeugen sicher unterwegs sind. Überdies entlasten diese FAS den Fahrer in brenzligen Situationen und helfen ihm dabei, Unfälle zu vermeiden. Viele dieser intelligenten Sicherheitssysteme sind schon länger am Markt, einige davon sind mittlerweile sogar EU-weit gesetzlich vorgeschrieben.
Bewusstsein schärfen
Aufgrund der steigenden Ausstattungsquote an FAS kommt der Nutzfahrzeug- Fachmann in seinem Werkstattalltag zwangsläufig immer öfter mit diesen komplexen Systemen in Kontakt – selbst dann, wenn er gerade nicht direkt daran arbeiten muss. Doch vielen, selbst langjährigen Werkstattfachleuten ist diese Reichweite (noch) nicht bewusst. Das haben auch die Gespräche der KRAFTHAND-Truck-Redaktion mit den Teilnehmern am Rande der Workshops offenbart. So müssen beispielsweise nach
einer Unfallinstandsetzung, nach größeren Fahrwerksreparaturen oder Änderungen
des Fahrzeug-Niveaus, aber auch nach dem Austausch der Windschutzscheibe sowie zahlreichen anderen Reparaturen die Systeme geprüft und gegebenenfalls deren Radarsensoren und Frontkameras neu justiert und kalibriert werden. Hierzu ist sowohl spezielles Know-how als auch spezielles Equipment erforderlich. Was man grundsätzlich über solche Assistenzsysteme, deren Aufbau und Funktion sowie Störmöglichkeiten wissen sollte und wie man ‚im Fall der Fälle‘ mit den Kalibriertools umgeht, das zähle zu den Kerninhalten der Workshops, die der versierte Nutzfahrzeug- Trainer Hendrik Harenbrock vom HBZ Münster den wissbegierigen Teilnehmern des rund zweistündigen, kostenlosen Workshops herstellerübergreifend vermittelte. Und Harenbrock vergaß dabei auch nicht, eindringlich darauf hinzuweisen, in welcher großen Verantwortung die Werkstatt bei diesem Thema steht und mit welchen Konsequenzen im Extremfall eventuell zu rechnen ist.
Fortsetzung geplant
Flankierend zum Automechanika-Jubiläum – die internationale Leitmesse der Kfz-Branche öffnete von 11. bis 15. September 2018 mittlerweile zum 25. Mal ihre Pforten – fanden die KRAFTHAND- Truck-Workshops täglich von 10:00 bis 12:00 Uhr in einem eigens aufgebauten ‚Werkstatt-Zelt‘ auf dem Freigelände F11 hinter den Werkstattausrüster-Hallen 8 und 9 statt. Alleine schon die vom Truckvermieter BFS stammende, metallicblaue Sattelzugmaschine vom Typ ‚MAN TGX 18.640‘ lockte immer wieder neugierige Messebesucher ins Zelt. Und auch das freundlicherweise zur Verfügung gestellte Equipment, ein ‚Axone Nemo‘-Testgerät mit aktueller IDC-5 Truck-Software von Texa Deutschland und das optische Einstellsystem ‚SAD500‘ von Haweka, erwies sich als Besuchermagnet.
Fachbesucher, die sich erst im Zelt dafür entschieden, mehr erfahren zu wollen, konnten sich bei den freundlichen Hostessen am Counter im Werkstatt-Zelt auch kurzfristig noch zum Workshop anmelden. Ansonsten lief die Anmeldung zu der kostenlosen ‚Truck Competence‘-Veranstaltung analog den seit 2012 angebotenen Pkw-Workshops im Vorfeld der Messe online über Automechanika-Homepage. Apropos Anmeldung: Aufgrund des beachtenswerten Interesses der Automechanika- Fachbesucher an dem ‚Truck Competence‘-Premieren-Workshop und den durchweg positiven Rückmeldungen der Teilnehmer ist eine Fortführung der KRAFTHAND- Truck-Weiterbildungsworkshops auf der 26. Automechanika (von 8. bis 12. September 2020) so gut wie sicher. Wir empfehlen, sich frühzeitig anzumelden.
Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 4/18 der Krafthand-Truck.