Technischer Echtzeit-Support per App
Mit einer speziellen App von Bosch kann der Werkstattfachmann den Experten vom Technischen Support bei schwierigen Fällen quasi ‚in die Werkstatt einladen‘.
Es ist noch gar nicht so lange her, dass ein erfahrener Werkstattmeister oder Mechaniker bei bestimmten Fehlerbildern aufgrund der Kundenschilderung oder nach einer kurzen Probefahrt ‚aus dem Kopf heraus‘ eine nahezu sichere Diagnose stellen konnte. Aufgrund der galoppierenden Elektronifizierung des Nutzfahrzeugs ist dies mittlerweile jedoch kaum noch möglich. Vielmehr ist es heutzutage üblich, schwierige Fehler mit Hilfe einer technischen Hotline zu lösen. Markenwerkstätten greifen hierfür üblicherweise auf die speziell ausgebildeten Technikspezialisten ihres Fahrzeugherstellers zu. Im freien Markt ist diese Methode jedoch bekanntlich ungleich schwieriger. Dennoch können sich auch ‚markenlose‘ Werkstattfachleute Hilfe holen, etwa beim Technischen Support ihres Diagnosegeräteherstellers.
So können sich beispielsweise Nutzer der Werkstattdiagnose-Software ‚Esitronic‘ von Bosch Rat von Bosch Experten holen, wenn sich die Fehlersuche einmal besonders schwierig gestaltet – vorausgesetzt, sie haben die Software einschließlich des Bausteins ‚Technischer Support‘ abonniert. Über die vor Kurzem eingeführte Schaltfläche ‚Technische Anfrage‘ im Hauptmenü der ‚Esitronic‘ erreicht der Werkstattfachmann den Technischen Support des schwäbischen Diagnoseanbieters schnell und unkompliziert mit nur einem Mausklick. Zudem unterstützen die Schwaben den Mechaniker ab sofort auch mit der neuen, kostenlosen Smartphone-App ‚Visual Connect‘ bei seiner Arbeit. „Mit der App kann der Techniker in der Werkstatt die Bosch-Experten nun sprichwörtlich über seine Schulter schauen lassen. Denn unter Zuhilfenahme einer Smartphone-Kamera überträgt ‚Visual Connect‘ ein Echtzeitbild an den Technischen Support, was diesem eine noch schnellere und effektivere Unterstützung ermöglicht. Das spart bei komplexen technischen Problemen Zeit und Kosten“, verspricht Bosch.
Denn häufig ist es eine Herausforderung, komplizierte Problemlösungen über das Telefon zu erläutern. Mit der neuen ‚Visual Connect‘-App kann der Werkstattfachmann dem Experten des Technischen Supports das Problem über die Kamera seines Smartphones zeigen. Damit sieht der Support-Mitarbeiter quasi genau das, was auch der Mechaniker sieht. Dadurch kann er diesen nun Schritt für Schritt durch den Lösungsweg begleiten. Außerdem ermöglicht die App laut Bosch dem Technischen Support, zur Veranschaulichung auf dem Bildschirm des Diagnosesystems zu zeichnen oder zusätzliche Informationen, etwa Schaltpläne oder die Lage versteckter Bauteile, einzublenden. Umgekehrt kann der Werkstattfachmann dem Experten Zusatzinformationen, etwa die Fahrgestellnummer, scannen oder mit einem Pointer auf bestimmte Teile hinweisen.
Da Smartphones den Erfahrungen der Bosch-Fachleute zufolge mittlerweile weitestgehend zum Werkstattalltag gehören, muss, um ‚Visual Connect‘ nutzen zu können, in der Regel keine zusätzliche Hardware angeschafft werden. Die App selbst ist nach Unternehmensangaben ab sofort Bestandteil des Abos für den Technischen Support und lässt sich kostenlos über die App-Stores für Android und iOS herunterladen. Um den Datenschutz muss sich der Anwender keine Sorgen machen, selbst wenn dieser sein privates Smartphone für den Hilferuf nutzt: Laut Bosch hat die App keinen Zugriff auf Daten, die auf dem Smartphone abgelegt sind. Zudem werden keine persönlichen Daten in Bezug auf die App-Nutzung gespeichert.
Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 2/19 der Krafthand-Truck.