Digitaler Tachograph
Das ‚VDO WorkshopTab‘ vereinfacht die gesetzlich vorgeschriebene Prüfung von digitalen Tachographen erheblich. Das Gerät spart mit effizienten Prozessen Zeit und erleichtert das Handling. Bilder: Kuss
Digitaler Tachograph

Tachographen schneller prüfen

Amtliche Prüfungen sollen nicht nur schnell, sondern auch exakt und nach Vorschrift  erledigt werden. Pfiffiges Prüfequipment kann den Werkstattfachmann dabei  unterstützen.

Die gesetzliche Tachographenprüfung ist für viele Werkstattbetreiber ‚ein notwendiges Übel‘. Viel Handarbeit und Laufereien, um Checklisten auszufüllen, Parameter aufzunehmen und das Ganze schließlich noch zur vorgeschriebenen Dokumentation in den PC zu ‚klopfen‘, verschlingen viel Zeit. Verdienen lässt sich damit kaum etwas. Erleichterung verspricht das ‚Workshop Tab‘ von VDO. Denn  damit lässt sich der ‚Papierkram‘ direkt in und am Fahrzeug erledigen.  KRAFTHAND-Truck hat sich das pfiffige Tool in der Praxis angesehen.

Wenn man genau nach Vorschrift arbeitet, dauert eine Tachographenprüfung mit üblichem Equipment durchschnittlich rund zweieinhalb Stunden“, berichtet Alfons Hörmann, Serviceleiter Nutzfahrzeuge bei Wagner Automobile in Donauwörth   (www.autos-aus-leidenschaft.de). Dort erledigen die Monteure mehrere  Tachographenprüfungen pro Woche. Laut Hörmann gehört die gesetzliche  Tachographenprüfung  nach § 57b schon seit 1981 zum festen Leistungsangebot des  Nutzfahrzeugspezialisten, der als Iveco- und Fiat-Professionell-Partner auch  ‚markenfremde‘ Nutzfahrzeuge bedient. Seit geraumer Zeit schon setzt der Betrieb  auf Anraten seines Tachographen-Partners GHT (www.ght.de) das ‚VDO WorkshopTab‘ ein. Davor leistete der bewährte ‚VDO Compact Test Computer CTC II‘  zwar gute, aber im Vergleich zur neuen Lösung „langsame“ Dienste. Serviceleiter  Hörmann lobt vor allem die Zeitersparnis bei der Dokumentation, die nach seinen  Angaben früher zeitaufwendig von Hand zu erledigen war und die das  ‚WorkshopTab‘ heute „quasi im Fahrzeug sitzend“ automatisch und im Hintergrund  erledigt. Auch bei der 20-Meter-Fahrt zum Errechnen der Wegimpulszahl, dem  sogenannten ‚W-Wert‘, spart das pfiffige Tool dank kabelloser Bluetooth-Technik  nochmals einiges an Zeit, so Hörmann. Ob das tatsächlich so ist, wollte KRAFTHAND-Truck bei einem Vorort-Termin in der Joseph-Gänsler-Str. 17 in Donauwörth wissen.

Alle Funktionen in einem Gerät

Mit dem ‚VDO WorkshopTab‘ bietet die zum Continental-Konzern gehörende Continental Automotive GmbH, vielen Nutzfahrzeug-Profis besser unter der Marke  ‚VDO‘ bekannt, ein interessantes Tool für die Prüfung digitaler Tachographen an, das  alle relevanten Funktionen in einem Gerät bündelt und mit effizienten Prozessen und simplem Handling Zeit im Werkstattalltag spart – und dem Anwender Sicherheit gibt.

Die Handhabung ist tatsächlich einfach: Nach dem Einstecken der Werkstattkarte in  den Tachographen und der Eingabe der PIN kann der Werkstattfachmann loslegen.  Sobald er den ‚WorkshopLink‘ (Dongle) in den zu prüfenden Tachographen steckt,  verbindet sich dieser per Bluetooth mit dem Tablet. Anschließend werden die im  Gerät aufgelaufenen Daten abgefragt. Bequem dabei ist, dass der Prüfer dies alles  vom Fahrerplatz aus erledigen kann. Bequem ist aber vor allem auch der  ‚Kalibrierungs-Wizard‘, ein Assistent, der den § 57b-Prüfer Schritt für Schritt durch die Prüfprozedur führt. Ein Feature, das dem Anwender zudem Sicherheit gibt, da alle  notwendigen Menüpunkte bedienergeführt abgearbeitet werden – was jene  Werkstattfachleute freuen dürfte, die nicht täglich mit der Tachographenprüfung  befasst sind. Erfahrene § 57b-Spezialisten dagegen können die erforderlichen  Prüfschritte nach eigenem Gusto abarbeiten.

Als nächstes führt der Inspektions- Assistent den Anwender durch die Parametereingabe, wobei er Reifengrößen und gemessenen Profiltiefen direkt am Rad – ohne den Umweg über einen Notizzettel –  direkt in die entsprechende Maske des ‚WorkshopTab‘ eintragen kann. Änderungen der Stammdaten lassen sich allerdings nur nach Eingabe einer PIN vornehmen.

Anschließend steht der  automatische ‚Manipulationscheck‘ auf der Agenda, der den  Mechaniker nochmals absichert. Ebenfalls drahtlos erfolgt das Auslesen der  Seriennummer des KITAS: nach dem Aufstecken des Auslesetools funkt der Sensor seine Kennung direkt ans Tablet, wo sie per Fingertipp auf das Display direkt ins  Protokoll übernommen wird. Nach der Parameter-Kontrolle, eventuell notwendiger  Korrekturen und dem Ermitteln des Radumfangs ‚spukt‘ das ‚WorkshopTab‘ die für  die 20-Meter-Messung notwendigen Werte aus. Die Messfahrt erfolgt ebenfalls  kabellos, nachdem das Messgerät ‚BlueMeter‘ (Lichtschranke) per Saugnapf an  geeigneter Stelle am Lkw befestigt und per Knopfdruck ‚scharf geschaltet‘ ist. Die  Messung ist erledigt, wenn die beiden Markierungen auf dem Bildschirm ‚grün‘  zeigen. Nach der Übernahmebestätigung durch den Werkstattfachmann prüft die  Software die Plausibilität der Messwerte – und der obligatorischen Probefahrt mit  anschließender Fehlerspeicherauslese steht nichts mehr im Wege. Zurück in der  Werkstatt steckt der Prüfer seine Werkstattkarte in den Schlitz des seitlich  integrierten Chipkarten-Lesers des ‚WorkshopTab‘ und stößt so die Dokumentation  an, wobei das Protokoll quasi im ‚mobilen Büro‘, also noch am Fahrerplatz, generiert  werden kann. Es wird ebenfalls kabellos zum Drucker gesendet.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 2/18 der Krafthand-Truck.