Startbooster mit Hochleistungskondensator
Sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, gibt es für Starthilfegeräte viel zu tun. Doch so manchen Notdienstler ereilt das Schicksal, dass just in dem Moment, in dem der unterstützende Energiestoß gefragt ist, der interne Akku des Boosters nicht mehr genügend Leistung hat, um einen Startversuch zu ermöglichen. Denn häufig wird vergessen, den Starthelfer nach erfolgreichem Einsatz wieder nachzuladen. Ein Übel, das viele Werkstatt-Profis von bislang üblichen Boostern mit Blei-Säure-Batterie als Energiequelle nur zu gut kennen.
Doch bei den Startboostern hat sich in den vergangenen Jahren technisch einiges getan: der Trend hin zu Boostern mit Ultracaps, also Hochleistungskondensatoren, ist unübersehbar. „Kondensatoren sind so alt wie die Elektrik selbst. Sie sind in der Lage, Ströme kurzfristig zu speichern und bei Bedarf wieder abzugeben“, erläutert Thomas Buchner, Geschäftsführer beim Werkstattausrüster Kunzer im oberbayrischen Forstinning, das Prinzip. Laut Buchner hat sich diese Kondensatortechnik schon tausendfach bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-System und/oder Bremsrekuperation bewährt, um die beim Bremsen gewonnene, elektrische Energie kurzfristig zwischenzuspeichern und bei Bedarf wieder freizugeben.
Der große Vorteil von Ultracap-Boostern ist demnach, dass sich deren Kondensatoren bis zu einem bestimmten Grad sogar über die entladene, startunwillige Batterie des havarierten Fahrzeugs aufladen lassen. „Eine Starterbatterie mit neun Volt Restspannung kann aufgrund der geringen Spannung und Batterieleistung keinen Motor mehr starten. Für den Ultracap-Booster genügt diese Spannung jedoch vollauf, er ‚saugt‘ quasi ein bis zwei Ampere aus der Batterie ab und lädt sich damit auf. Bei der Starthilfe stellt er diese ‚abgesaugte‘ Energie mit über 13 Volt wieder zur Verfügung – und der Motor startet“, erläutert Buchner das Funktionsprinzip der modernen Energiespender. Und sollte die marode Batterie tatsächlich einmal ‚zu tot‘ sein, kann der Starthelfer die Kondensatoren an der Batterie des Servicefahrzeugs innerhalb kürzester Zeit laden und die gewünschte Starthilfe geben.
Im Vergleich zu herkömmlichen Starthilfegeräten sind die Ultracap-Booster zwar um einiges teurer, doch dafür wissen diese modernen Starthelfer mit einigen Vorzügen zu gefallen: Im Vergleich zu mit Blei-Säure-Batterie bestückten Boostern sind sie um einiges leichter, was den mobilen Einsatz bequemer macht. Darüber hinaus ist die Kondensator-Technologie vollständig wartungsfrei. „Außerdem sind Ultracap-Booster elektroniksicher, sie produzieren keine gefährlichen Spannungsspitzen und es gibt keine Funken. Zudem lassen sie sich nahezu unendlich oft einsetzen – und man muss nicht ständig dahinter her sein, dass der Akku des Starthilfegeräts auch aufgeladen ist“, erklärt Buchner. Im Sortiment von Kunzer finden sich verschiedene Ultracap-Booster für die unterschiedlichsten 12-, 12+24- und 24-Volt-Anwendungen.
Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 04/19 der Krafthand-Truck.