Sitzt und passt
Der Austausch von NOx- oder Rußpartikel-Sensoren gestaltet sich oftmals schwierig. Der Sechskant des Sensors und/oder das Befestigungsgewinde in der Abgasanlage (ab Euro 5) wird beim Herausdrehen des Sensors oftmals beschädigt. Der Grund: Die Sonden sind hohen Temperaturunterschieden ausgesetzt und quasi ‚festgebacken‘, lassen sich also nur schwer lösen.
Das Sensor-Haltegewinde im Abgasstrang wird bei der Demontage der Sensoren aufgerieben, weil der Sensor werksseitig ‚trocken‘ verbaut wurde. Ist das Innengewinde an der Abgasanlage einmal defekt, können hohe Folgekosten zum Beispiel durch den Tausch des entsprechenden Bauteiles entstehen.
Um dies zu vermeiden, hat die Firma Pichler einen speziellen Werkzeugsatz vorgestellt, der das Lösen des jeweiligen Sensors erleichtert. Mit zwei offenen Steckschlüsseln (SW 22 und SW 24) und einer ebenfalls offenen Betätigungsnuss (SW 30) erreicht man eine formschlüssige Verbindung und kann vorsichtig und kraftvoll anziehen. Mitunter macht es Sinn, die Stelle vorher etwas zu erwärmen.
Lässt sich der Sensor nur sehr schwer (unter Reibgeräuschen) ausdrehen und hat man es letztendlich mit einem defekten Gewinde zutun, ermöglicht der Werkzeugsatz auch das Nachschneiden oder Erneuern des Gewindes durch eine Gewindebuchse. Im Satz enthalten sind deshalb zwei speziell entwickelte Sondergewindebohrer (M20•1,5 und M22•1,5), die ein Nachschneiden des Innengewindes auch bei engen Platzverhältnissen ermöglichen. Reicht dies nicht aus, sorgt eine spezielle Bohrführungshülse und eine Kernlochbohrer-Vorrichtung mit Tiefenanschlag für das optimale Ausbohren. Mit einem Sondergewindebohrer kann anschließend ein Befestigungsgewinde beziehungsweise die Gewindebuchse eingebracht werden. Der Montage eines neuen Sensors, steht nun nichts mehr im Wege. Im Übrigen weisen laut Pichler beispielsweise Lkw der Marken Volvo und DAF/Renault gerne ein defektes Sensorgewinde auf.
Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 1-2/2021 der Krafthand-Truck.