Hängender, laufrollengeführter Grubenheber
Hängender, laufrollengeführter Grubenheber: Eine flexible Handsteuerung ermöglicht das Bedienen des Hebers von allen Seiten. Bilder: MAHA
Werkstattausrüstung

Sicher hoch hinaus: Grubenheber und was es zu beachten gilt

Die zentrale Voraussetzung für den Einsatz eines modernen Grubenhebers ist zunächst eine entsprechend ausgestattete Grube. Dabei sind die Gruben- und Arbeitsbreite (Bewegungsfreiraum), die Tiefe der Grube, eine ausreichende Beleuchtung, eine entsprechende Boden- und Wandbeschichtung, die passende Elektro- und Druckluftinstallation, Öl-Versorgungs- und Entsorgungssysteme sowie eine optimale Rollabdeckung relevant.

Der Allgäuer Spezialist für Hebetchnik MAHA bietet mit Truckbay maßgeschneiderte, fabrikvorgefertigte, vollausgestattete und einsatzbereite Prüf-, Wartungs- oder Arbeitsgruben für Lkws und Busse an. Das ATT Grubenheber-Programm ergänzt eine moderne Arbeitsgrube.
Dabei kommt es beim Einsatz von Grubenhebern ganz besonders auf das passende Führungssystem, beispielsweise aus Winkel-, Flach- oder U-Stahl, an. „Wir beraten unsere Kunden je nach Situation vor Ort, was die Installation und die notwendige Druckluft- beziehungsweise Stromversorgung angeht“, so Holger Seeliger, Produktmanager bei MAHA.

Heber ist nicht gleich Heber

Grubenheber werden laut Seeliger ständig weiterentwickelt. In erster Linie wurde bei MAHA der Fokus auf Automatikheber mit Lasthubfunktion und Eilsteuerung für ein schnelleres und einfacheres Arbeiten gelegt. Die Steuerung der aktuellen MAHA-Grubenheber wurde dahingehend geändert, dass sie als Fernsteuerung von allen Seiten der Grube genutzt werden kann. Zudem ist Seeliger überzeugt, dass frei verfahrbare Grubenheber in Zukunft durch bodenlaufende, schienengeführte Grubenheber abgelöst werden. Ein Grund dafür sei, dass das Arbeiten mit schienengeführten, bodenlaufenden Hebern deutlich einfacher sei. Obendrein ist die Arbeitssicherheit ein zentrales Thema. Aus diesem Grund hat MAHA die patentierte selbstabstützende Achstraverse (SAT) weiterentwickelt. Sie ermöglicht ein einfaches und sicheres Abstützen der Last. Zusätzlich haben die MAHA-Ingenieure beispielsweise für Getriebearbeiten das Getriebe-Montage-Werkzeug GMT-800 mit speziellen Aufnahmeklauen ausgestattet, die ein sicheres und schnelles Arbeiten gewährleistet.

Bodenlaufender, schienengeführter Grubenheber
Bodenlaufender, schienengeführter Grubenheber: Der Vorteil ist, man kann den Heber unter der Grubentreppe parken.

Bodenlaufende Grubenheber

Schienengeführte, bodenlaufende Grubenheber sind laut Seeliger auch unter Last (beispielsweise durch ein Lkw-Getriebe) leicht verschiebbar. Zudem seien serienmäßig verschiedene Fahrgestellrollen für unterschiedliche Laufprofile verfügbar, sodass ein moderner schienengeführter Grubenheber auch bei bestehenden Gruben nachgerüstet werden kann. Dabei müssen die Gruben keine Anforderungen an die Bodenebenheit erfüllen. Der Vorteil von frei verschiebbaren Grubenhebern ist: Sie können auch außerhalb der Arbeitsgrube eingesetzt werden. Die frei verschiebbaren Heber von MAHA sind zusätzlich mit gefederten Laufrollen ausgestattet. Hinzu komme der unkomplizierte Bestellvorgang, da kein Grubenmaßblatt nötig ist. Beide Grubenheber können laut Seeliger platzsparend unter der Grubentreppe abgestellt werden.

Hängende Grubenheber

Hängende, auf oben liegenden Laufschienen geführte Grubenheber, sind laut Seeliger per se leicht verschiebbar, da der Schwerpunkt hoch liegt. Hinzu kommt der Vorteil, dass der Grubenboden frei zugänglich ist und keine besonderen Ansprüche an die Bodenebenheit gestellt werden. Die selbstabstützende Traverse (SAT) wird mit dem Grubenheber bewegt. Es gibt einstufige Heber für den Reparatur- und Bremsbereich und zweistufige für den Ausbau von Baugruppen unter dem Lkw. Jedoch können hängende Grubenheber leicht im Weg umgehen.

Die neuen Teleskop-Gleichlaufzylinder

Teleskopzylinder fahren stufenlos und mit durchgehend gleich hoher Geschwindigkeit über den gesamten Hub- und Senkweg ein und aus. Bei allen Teleskopstufen kommt bei den Gleichlaufzylindern eine Eilsteuerung zum Lastpunkt hin und zurück zum Einsatz. So ist laut Seeliger eine absolut sichere, solide und ruckfreie Anwendung gewährleistet. Die flexible Handsteuerung ermöglicht das Bedienen des Hebers von allen Seiten in der Grube. „Bei einigen Ausführungen ist eine weitere Druckluftkupplung zum Anschluss von zusätzlichen Werkzeugen enthalten“, erklärt Seeliger. Im Übrigen: Durch den Einsatz einer Venturi-Düse benötigt der Heber nur acht bar Druck, um optimal zu arbeiten.

Fahrzeugaufnahme

Bei Lkws und Bussen ist Seeliger zufolge darauf zu achten, dass das Fahrzeug an zwei Aufnahmepunkten mit Hilfe von Traversen angehoben wird. Das gilt vor allem auch für Vorderachsen, die dazu verleiten an einem Punkt angehoben zu werden. Laut DIN EN1494 müssen Fahrzeuge, während den Arbeiten formschlüssig und sicher abgesetzt werden. MAHA hat für diesen Zweck die selbstabstützenden Achstraversen (SAT) entwickelt. „Aus unserer Sicht ist einer der absolut wichtigsten Punkte bei der Einweisung der Mitarbeiter die Vermittlung der Pflicht zur Anwendung von Abstützsystemen. Dabei spielen die definierten Aufnahmepunkte sowie der Fahrzeugschwerpunkt eine große Rolle. Wichtige Informationen zum sicheren Arbeiten liefert auch die mitgelieferte Betriebsanleitung“, ergänzt Seeliger.

Regelmäßige Checks

Auch bei Grubenhebern müssen die täglich und jährlich vorgeschriebenen Checks durchgeführt werden. Die Besonderheit bei Grubenhebern ist, dass sie meistens mit Druckluft betrieben werden und in der Druckluft Wasser enthalten ist. Dieses Wasser kann in den Ölbehälter gelangen.
Deshalb sollte laut Seeliger das Öl regelmäßig erneuert werden. Um Wasser im Druckluftsystem zu vermeiden, kann die Druckluft mit verschiedenen Systemen gereinigt werden. Die MAHA-Grubenheber verfügen zusätzlich über ein Ölschauglas, um die Qualität des Öls zu beobachten und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 2/2022 der Krafthand-Truck.