Universal-RDKS-Sensor, montiert im Tiefbett einer Lkw-Alu-Felge. Bilder: ALCAR
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Sensor-Connect – RDKS im Werkstattalltag

Mit der EU-Richtlinie ECE 2144/2019 (ECER141) müssen seit Juli 2022 alle neu homologierten Nutzfahrzeuge der Klassen N1 bis N3, O3 und O4 sowie M2 und M3 verpflichtend mit einem Reifendruck-Kontrollsystem ausgestattet sein. Ab 2024 gilt die Regelung für alle Neufahrzeuge. Doch in der Werkstattpraxis sind RDKS längst angekommen, die meisten Lkw und Trailer verfügen bereits über ein entsprechendes System. Die Firma ALCAR hat aus diesen Gründen kürzlich einen neuen RDKS-Sensor HD (Heavy Duty) auf den Markt gebracht. Der Universalsensor lässt sich laut ALCAR auf jedes beliebige Fahrzeugmodell frei programmieren. Krafthand-Truck hat mit Sales Director Sven Müller über das Produkt und das Handling von RDKS-Sensoren in der Nfz-Werkstatt gesprochen.

Herr Müller, welche Probleme gibt
es im Werkstattalltag beim Klonen oder Anlernen von RDKS-Sensoren bei Lkw?

„Der HD-Sensor von ALCAR ist ein 100 Prozent universelles Produkt“, so Sven Müller, Verkaufsleiter bei ALCAR.

Das Hauptproblem besteht mehrheitlich beim Anlernen von neuen OE-Sensoren an die Zugmaschine oder den Trailer. Die meisten Lkws, Trailer und Busse sind seitens der Hersteller mit einem sogenannten ‚Basic-System‘ ausgerüstet, das heißt die OE-Sensoren müssen zwangsläufig via OBD-Verbindung an das jeweilige Fahrzeug beziehungsweise das jeweilige Steuergerät mit einem Diagnosegerät angelernt werden.
Mit der Verwendung eines programmierbaren Sensors und eines geeigneten Programmiergeräts können Sie jedoch einen ‚Klon‘ des bestehenden OE-Sensors erstellen, sprich Sie kopieren die ID des eingebauten Sensors den Sie ersetzen möchten und transferieren sie mittels Programmiergerät auf den neuen Sensor. Somit hat man quasi eine Kopie des verbauten OE-Sensors erstellt. Man benötigt kein weiteres Anlernverfahren – keinen OBD-Zugriff, keine Anlernfahrt. Für den Lkw beziehungsweise das Steuergerät hat sich faktisch nichts geändert.

Was sind die Vorteile von Universalsensoren?

Der HD-Sensor von ALCAR ist tatsächlich ein 100 Prozent universelles Produkt. Er ist auf alle OE-Sensoren, Nachrüstsensoren wie auch die oben genannten Telematik-Sensoren frei programmier- beziehungsweise klonbar – auch nach der Reifenmontage. Mit dem Felgen-Band das mit Klettverschluss flexibel auf alle Raddimensionen zwischen 17.5 – 24.5 Zoll montierbar ist, sind die Sensoren universell einsetzbar.

Das Programmier-Tool ‚ALCAR Tech600‘ by Bartec ist für Pkw, Motorräder, Busse, Lkw und Trailer geeignet.

Welche Tools benötige ich in der Nfz-Werkstatt, um die Sensoren zu klonen oder anzulernen?

Neben den entsprechenden Sensoren und dem Montageband benötigen sie ein Diagnose- und Programmiergerät mit entsprechender multimarken-fähiger Software, die zum Beispiel die Daten von Daimler, DAF, Goodyear oder Haldex, et cetera enthält und auf den Sensor transferiert.

Ihre Sensoren werden mit einem Klettband im Tiefbett der Felge montiert und sitzen wie beim Pkw üblich nicht hinter dem Ventil. Was hat das für Vorteile?

Für die Montage des Sensors mit dem Klettband wird kein Werkzeug benötigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Nfz-Werkstattbetrieb nur eine Teileposition (Universalsensor und Band) einlagern und nicht unzählige verschiedene Sensoren plus zusätzliche verschiedene Ventile bevorraten muss.

Welche Fehler kann ein Monteur beim Klonen oder neu Anlernen machen und wie lassen sie sich vermeiden?

Den Universalsensoren liegt auch eine Montageanleitung bei.

Grundsätzlich gibt es bei dem Zusammenspiel unserer Sensoren und unserer Diagnosegeräte nicht viel was man falsch machen kann. Die Montage ist relativ einfach, eine Montageanleitung liegt in gedruckter Form dem Sensor bei. Beim Klonen und Anlernen wird man von dem TECH600-Gerät durch alle einzelnen Schritte navigiert, sodass man auch hier nicht so einfach falsch abbiegen kann. Darüber hinaus bieten wir unseren Kund(innen) professionelle Schulungen an, auch gerne vor Ort. Des Weiteren stellen wir aber auch zahlreiche Informationen und Hilfestellungen online über unseren Nfz-RDKS-Konfigurator zur Verfügung, wo der Kunde alle OE- und AFM-Informationen wie Teilenummern, Fahrzeugzuordnung, Montagehinweise finden kann. Diverse Videos ergänzen unser Informationsprogramm.

 

Video: Die Montage des Sensors

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Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 4-2022 der Krafthand-Truck.