ZF, Wabco Ankoppelassistent
Hände weg! Der Ankoppelassistent (hier in der Testphase) arbeitet völlig autonom. Bild: ZF Friedrichshafen
ZF Friedrichshafen

Sauber angedockt: Automated-Coupling-Assist – aktueller Stand

Der Systemzulieferer ZF Friedrichshafen hat im Herbst letzten Jahres erstmals den Ankoppelassistent ‚Automated-Coupling-Assist‘ für Lkw vorgestellt. Es ist laut ZF das erste System mit dem Lkws vollautomatisiert unter einen definierten Auflieger fahren und automatisch andocken können. Wir haben uns nach dem aktuellen Stand erkundigt.

So ist im Rahmen der Vorentwicklung das Projekt in der nächsten Erprobungsphase, ein Lkw dient als permanenter Testträger. Ein Video zeigt bereits die Funktion des ‚Automated-Coupling-Assist‘. Ob auch eine spätere Nachrüstung bei Lkw wirtschaftlich und technisch durchführbar ist, muss im Einzelfall geklärt werden, so ein ZF-Sprecher. Auf jeden Fall müsse das System die Trias des hauseigenen Systemansatzes ‚See-Think-Act‘ (Kamera, Recheneinheit, Aktuatorik) erfüllen. Grundsätzlich spiele das System aber seine maximalen Vorteile aus, wenn die Funktion integraler Bestandteil des Fahrzeugs ist. Das würde laut ZF zukünftig ehedem immer häufiger der Fall sein, beispielsweise wenn aktive Lenkungen wie ‚ReAX‘ schon ab Werk verbaut sind.

Ankoppelassistent
Proof-of-Concept – das Ankoppel-Assistenzsystem ermöglicht dem Lkw, einen definierten Auflieger zu erkennen und automatisiert anzukoppeln. Bild: ZF Friedrichshafen

Die Vorteile

Das maximale Potenzial des ‚Automated-Coupling-Assist‘ ergibt sich im Zusammenspiel mit dem Rückwärtsfahrassistenten ‚Advanced-Reversing-Assist‘. So lässt sich die Unfallgefahr auf dem Betriebshof oder beim Anliefern, der Personal- und Zeitaufwand sowie bei Mitarbeitern auch der Stresslevel, deutlich reduzieren. Weil es zu weniger Manövrierschäden kommt, sinken laut ZF auch die Kosten für Ausfallzeiten und Reparaturen. Zudem werden weniger erfahrene Fahrinnen und Fahrer bei den Manövern unterstützt. Die Ankuppeldauer selbst, reduziere laut Angaben um mehr als 50 Prozent.

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Technischer Hintergrund

Für den automatisierten Fahrzeugbetrieb erhöht eine Steuerung der fahrdynamischen Systeme auf Basis der Softwareplattform ADOPT (Autonomous-Driving-Open-Technology) die Sicherheit, Effizienz und Produktivität. ADOPT ist laut ZF speziell darauf ausgelegt, automatisierte Fahrmodi zu unterstützen, indem es sofort präzise Manöver und eine stabile Fahrzeugsteuerung als Reaktion auf das automatisierte Fahren in der realen Welt ermöglicht.

Tatsächlich erstaunlich ist, mit welcher Dynamik ZF Friedrichshafen nach der Integration von WABCO letztes Jahr im Mai, die Vorteile des jetzt komplettierten Portfolios für Lkw, Busse und Trailer nutzbringend zur Entfaltung bringt. Was den Serieneinsatz des ‚Automated-Coupling-Assist‘ angeht, laufen ZF zufolge, diverse Gespräche mit Lkw-Herstellern.