Ein Lenksystem ist weitestgehend wartungsfrei, es sei denn es kam zu einem Unfall oder anderen mechanischen Beeinträchtigungen. Bilder: Bosch
Fahrwerk/Dämpfung

Richtig die Kurve kriegen: Der Tausch von Nfz-Lenksystemen

Als besonders sicherheitsrelevante Fahrzeugkomponenten sind Lenksysteme weitestgehend wartungsfrei. Ihre Haltbarkeit ist grundsätzlich auf den gesamten Fahrzeuglebenszyklus ausgelegt. Dennoch können Einzelkomponenten mit der Zeit beschädigt werden oder verschleißen und sollten dann getauscht werden. Das Lenksystem an sich muss in der Regel jedoch nur ersetzt werden, wenn durch einen Unfall oder eine mechanische Überlastung die Lenkfunktion beeinträchtigt ist.

Umfassende Prüfung

Vor etwaigen Arbeiten an der Lenkung steht eine umfassende Sicht- und Funktionsprüfung. Dabei werden die Betätigungskräfte, Rückstellung, Spiel, Geräusche und die Fehlerlampe kontrolliert. In den ausführlichen Service- und Einbauanleitungen für Lenksysteme, die den Werkstätten beispielsweise im SIS-Modul der ESI-Tronic 2.0 in der Bosch-Truck-Software zur Verfügung stehen, ist die Suche nach Fehlern in der Mechanik und der Elektrik genau beschrieben. Anschließend erfolgt eine weiterführende Diagnose, anhand der entschieden werden kann, ob ein Lenksystem getauscht werden muss oder repariert werden kann.

Einzelkomponenten einer Lkw-Lenkung (v.l.n.r. Tandempumpe, Radialkolbenpumpe, Winkelgetriebe, Servo-Einheit, Kugelgelenkwelle und Arbeitszylinder).

 

Folgende Punkte müssen bei Arbeiten an Lenksystemen beachtet werden:

• Das Lenksystem muss exakt so eingebaut werden, wie in der Einbauanleitung beschrieben.
• Es sollten nur vom Hersteller freigegebene Anbauteile wie beispielsweise Lenkstockhebel, Lenkwellen und Druckbegrenzungsventile verwendet werden.
• Sämtliche Anbauteile müssen sachgemäß montiert werden, sonst drohen Folgeschäden (beispielsweise Korrosion).
• Im Zuge der Wartung und Instandsetzung sollte das hydraulische Lenksystem gespült und gegebenenfalls der Feinfilter getauscht werden.
• Nach erfolgtem Austausch muss das Lenksystem fachgerecht mit Hydrauliköl befüllt und entlüftet werden.
• Es dürfen ausschließlich vom Hersteller freigegebene Hydrauliköle verwendet werden.
• Nach erfolgtem Einbau muss sichergestellt sein, dass die Fehlerlampe aus und der Fehlerspeicher gelöscht ist.
• Abschließend muss im Rahmen einer Probefahrt auf nicht-öffentlichem Gelände die Funktionen der Lenkung überprüft werden.

Bosch ist auf der Automechanika in Halle 9, Stand A05, A06, A15, A16 sowie B01 und C20 zu finden.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 3-2022 der Krafthand-Truck.