Partikeln, Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen Paroli bieten
Rund 170 Kilogramm wiegt ein Abgasreinigungssystem, das der Esslinger Abgastechnikspezialist Eberspächer für Euro-VI-Nutzfahrzeuge herstellt. Vollgepackt mit modernsten Abgasreinigungskomponenten rücken diese zweiteiligen, aus Oxidationskatalysator (DOC) und Dieselpartikelfilter (DPF) sowie einem Stickoxidminderungs-System mit Harnstoffdosierung und SCR-Katalysatoren bestehenden Chemiefabriken Partikeln, Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen gesetzeskonform zu Leibe.
Im DOC werden Kohlenmonoxid (CO) und unverbrannter Kohlenwasserstoff (HC) oxidiert. Zudem stellt er das Verhältnis der Stickoxide NOX (NO zu NO2) ein, wobei NO2 für die Filterregeneration notwendig ist und auch die spätere SCR-Reaktion unterstützt. Im DPF bleibt zunächst der Ruß hängen, der dann entweder im normalen Fahrbetrieb kontinuierlich durch das NO2 passiv oder durch eine vom Motorsteuergerät initiierte Zugabe von Sauerstoff (O2), um die Temperatur zu erhöhen, aktiv abgebrannt wird. Die Filterbeladung ermitteln dabei Differenzdrucksensoren vor und nach dem Filterelement. Da der DPF auch Aschen aus Motoröl und Kraftstoff zurückhält, muss er über die Fahrzeuglaufzeit einige Male chemisch und mechanisch gereinigt werden. Hinter dem DPF dosiert schließlich eine Mischeinheit die wässrige Harnstofflösung ‚AdBlue‘ in den Gasstrom, welche sich dann im SCR-Katalysator zu Ammoniak (NH3) umwandelt. Der SCR-Katalysator konvertiert NO mittels NH3 in unschädlichen Stickstoff (N2) und Wasser (H2O). Ein nachgeschalteter Ammoniak-Schlupf- Katalysator verhindert, dass überschüssiges Ammoniak frei austritt.
Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 3/18 der Krafthand-Truck.