Neue RFID-Produkte zur Reifenidentifizierung
Obwohl der Einsatz der Radio-Frequency-Identification-Technologie (RFID) zur Identifizierung von Reifen gleichsam nichts Neues ist, fehlte laut Rema TipTop eine zuverlässige RFID-Lösung für den Aftermarket, mit der bereits im Einsatz befindliche Reifen ausgerüstet werden können. Jedes Jahr werden in Europa rund 6,7 Millionen Lkw-Reifen runderneuert – ein Prozess, den jeder Lkw-Reifen durchschnittlich zwei- bis dreimal durchläuft. Damit der Runderneuerungsprozess transparent und nachvollziehbar ist, muss der Reifen in jedem Arbeitsschritt zweifelsfrei identifiziert und dokumentiert werden. Viele Runderneuerer berichten, dass sich Karkassen während des Prozesses nicht mehr zuverlässig zuordnen lassen. Das soll sich nun ändern: Mit zwei neu entwickelten RFID-Patches bieten die Rema TipTop AG und FineLine Technologies nun eine Lösung: Rema ID SF und Rema ID CV. Diese Produkte sollen die drahtlose Identifizierung von Reifen ohne visuelle Markierungen gewährleisten und so – unabhängig vom Reifenhersteller – einen sicheren und fehlerfreien Prozess sicherstellen.
REMA ID: Zuverlässige Identifikation von Reifen via RFID
In der Vergangenheit wurden Identifikationsmethoden wie Barcode-Aufkleber und Lasergravuren zur Identifizierung von Reifen genutzt. Diese Methoden sind jedoch laut Rema Tip Top äußerst fehleranfällig: So fielen Markierungen oft ab, werden verschmutzt oder beschädigt und führten dazu, dass Reifen nicht mehr identifiziert werden können. „Bei den verschiedenen klassischen Identifizierungslösungen liegt die übliche Ausfallquote bei etwa 25 Prozent“, erläutert Jan Wilke, Produktmanager bei Rema Tip Top. „Mit den neuen Rema ID RFID-Produkten bieten wir eine zuverlässige, nachhaltige und flexible Lösung, mit der sich neue und runderneuerte Reifen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg identifizieren und nachverfolgen lassen.“
REMA ID SF: Lösungsmittelfreie Tracking-Technologie
Rema ID SF, abgekürzt für Solvent-Free, wird während der Runderneuerung direkt in den Reifen einvulkanisiert und funktioniert als branchenweit erste Technologie komplett lösungsmittelfrei. Das eingebaute RFID-Patch übersteht problemlos die komplette Runderneuerung: Er hält sowohl den Temperaturen von bis zu 160 Grad Celsius, die bei der Vulkanisierung auftreten, als auch den Stauch-, Dehnungs- und Reibungskräften im laufenden Betrieb stand. Mit einer Dicke von lediglich 1,2 Millimetern und einem Gewicht von unter einem Gramm verursacht der Transponder keine Unwucht und ist gleichzeitig im Reifen geschützt.
REMA ID CV: Intelligentes Fuhrparkmanagement
Rema ID CV steht für Cold-Vulcanization und wird nachträglich am montierten oder befüllten Reifen oder auf dem Innerliner angebracht. Konzipiert wurde das CV-Patch für Betreiber von Lkw-Flotten, Leasinganbieter von Lkw-Reifen und Reifeninspektoren. Das Patch dient dazu, die Reifen jederzeit im laufenden Betrieb zu identifizieren. So lassen sich den Angaben zufolge Laufleistung, Abnutzung oder Historie des Reifens exakt und unabhängig vom Fahrzeug nachvollziehen. Der Transponder ist in ein Pflaster eingearbeitet, das mittels Selbstvulkanisation auf den Reifen angebracht wird. Nach 24 Stunden bei mindestens 18 Grad Celsius ist das Pflaster komplett ausvulkanisiert.
Die bei beiden Varianten eingesetzten RFID-Transponder nutzen den weltweiten RFID-Standard Class-1-Gen2-UHF und sind auf dem Reifenprüfstand nach der europäischen Norm ECE-R109/ECE-R30 getestet. Weit mehr als 100 Lesevorgänge pro Sekunde sind je nach Reifentyp und Lage des Patches über eine Distanz von bis zu fünf Metern möglich. Mehr zum Thema erfahren Sie hier.