Nachrüstbares Kollisionswarnsystem Sidescan-Predict für Lkw
Das britische Unternehmen Brigade-Electronics hat mit ‚Sidescan-Predict‘ ein neues, vorausschauendes Kollisionserkennungssystem auf den Markt gebracht. Das nachrüstbare System ist gemeinsam mit der Initiative ‚Knowledge-Transfer-Partnership‘ der Universität Cambridge entwickelt worden. Das Ziel war potenzielle Gefahrensituationen intelligent zu erfassen, frühzeitig den Lkw-Fahrer zu warnen und somit ausreichend Zeit für ein Eingreifen zu ermöglichen. Nach über sieben Jahren der Entwicklung und entsprechenden Tests, darunter laut Brigade-Elektronics 10.000 Stunden Forschungsarbeit, stießen die ersten Versuche mit dem Sidescan-Predict im Jahr 2020 auf eine sehr positive Resonanz der Lkw-Fahrerinnen und Fahrer.
Wie funktionierts?
Sidescan-Predict erfasst mithilfe von künstlicher Intelligenz kontinuierlich Objekterkennungsdaten wie Geschwindigkeit und Abstand eines Radfahrers oder anderer gefährdeter Verkehrsteilnehmer in der Nähe des Lkw. Zusätzlich sammelt das System Informationen wie Geschwindigkeit, Richtung, Beschleunigung und Wendegeschwindigkeit eines Fahrzeugs. Anhand dieser Daten und eines von Brigade entwickelten Algorithmus wird das Kollisionsrisiko mit Radfahrern und Fußgängern im Umfeld des Fahrzeugs berechnet. Darüber hinaus bleibt das System auch bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h immer aktiv und ist nicht vom Blinker abhängig und kann vom Fahrer nicht deaktiviert werden.
„Im Gegensatz zu vorhandenen Systemen, die einfach nur die Anwesenheit eines potenziellen Hindernisses registrieren, erfasst Sidescan-Predict kontinuierlich Daten im Umfeld des Nutzfahrzeugs. Dies bietet zusätzliche Vorteile, weil es die Anzahl falscher Alarme ganz erheblich reduziert und das Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Systems steigt“, so John Osmant, Geschäftsführer der Brigade-Elektronik GmbH.
Nachträglicher Einbau
Ausgelegt ist Sidescan-Predict für Nutzfahrzeuge mit fester Karosserie, darunter Kofferfahrzeuge, Kipper, Mischer und Busse mit einer Mindestlänge von 5,2 m. Es umfasst sechs Sensoren mit einem Erkennungsbereich von 2,5 m, gegenüber einem Branchenstandard von 1 bis 1,5 m. Das System lässt sich innerhalb von maximal sechs Stunden nachträglich in vorhandene Nutzfahrzeuge einbauen. Dabei beinhaltet die Konfigurationssoftware mehrere Systemtests, um zu gewährleisten, dass die Sensoren korrekt installiert und positioniert sind.