Mercedes-Benz: Mit dem Wasserstoff-Truck GenH2 gings hoch hinaus
Auf dem Weg zum nachhaltigen Transport der Zukunft absolvierte ein Prototyp eines Mercedes-Benz GenH2 Truck seine ersten Höhenerprobungen auf öffentlichen Straßen. Ein Schwerpunkt der Erprobungsfahrten war die Überquerung des Brennerpasses, einer der Hauptschlagadern des europäischen Frachtverkehrs.
Allein 2019 wurden rund 40 Millionen Tonnen Fracht per Lkw über die vierspurige Transitroute des 1.370 Meter hohen Alpenübergangs an der Grenze zwischen Österreich und Italien transportiert. Das entspricht knapp 2,5 Millionen Transit-Lkw im Jahr. (Anm. d. Red.: Über den Brenner-Basistunnel denkt man in Deutschland noch nach).
Eine Woche getestet
Während der einwöchigen Testfahrten überquerten die Daimler Truck-Ingenieure mehrmals mit dem mit typischem Lastgewicht ausgeladenen Brennstoffzellen-Sattelzug den Brenner auf der etwa 120 km langen Autobahnstrecke zwischen Bozen und Innsbruck.
Als Stützpunkt für die Versuchsfahrten diente das italienische Bozen, wo sich eine Wasserstoff-Tankstelle von H2-Südtirol befindet. Der Standort liegt ideal, um den Einsatz der Brennstoffzelle auf verschiedenen Höhenniveaus auf Herz und Nieren zu testen. Einer der Höhepunkte der Tests war die Fahrt mit der Sattelzugmaschine bis auf das 2.211 Meter hoch gelegene Penser Joch. Die Erkenntnisse der ersten Höhenerprobungsfahrten über das Zusammenspiel von Brennstoffzelle und Batterie in anspruchsvoller Topographie sowie über die vorrausschauende Betriebsstrategie auf der Brennerstrecke fließen nun laut Daimler-Truck in die weitere Entwicklung hin zum Serienfahrzeug ein. Weitere Erprobungsfahrten im Gebirge sind für das kommende Jahr geplant.
Daimler Truck setzt neben wasserstoffbasierten auch auf batterieelektrische Antriebe. Der Mercedes-Benz GenH2 Truck wird eigenen Angaben zufolge für besonders flexible und anspruchsvolle Einsätze, vor allem im wichtigen Segment des schweren Fernverkehrs entwickelt. Entwicklungsziel ist eine Reichweite von 1.000 Kilometern und mehr. Der Serienstart ist für die zweite Hälfte des Jahrzehnts vorgesehen.