Mehr aktive Standortpolitik: Hildegard Müller besucht Quantron
Am 9. März besuchte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), die Quantron AG in Augsburg. Während ihres Besuchs erhielt Müller einen Einblick in das Technologieunternehmen und diskutierte gemeinsam mit dem Vorstand die Entwicklung der deutschen Mobilitätsbranche. Jorgo Chatzimarkakis, CEO von Hydrogen Europe, und Alexander Peters, Managing Partner von Neumann & Esser, nahmen ebenfalls über eine Videozuschaltung an dem Treffen teil. Müller wies auf die fehlende Infrastruktur für batterie- und brennstoffzellen-elektrische Nutzfahrzeuge in Europa hin und fordert ein schnelleres und deutlich entschlosseneres Handeln der Politik.
„Damit ehrgeizige Ziele auch tatsächlich erreicht werden können, ist – neben einem ausreichenden Angebot von Fahrzeugen, zu dem wir uns verpflichten – vor allem ein ausreichend dichtes Netz von Elektrolade- und Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge in ganz Europa notwendige Voraussetzung. Das ist aktuell noch nicht einmal annähernd vorhanden. Ohne ein ausreichendes öffentlich zugängliches Lade- und Betankungsnetz für schwere Fahrzeugklassem im Fernverkehr, werden die angestrebten CO2-Reduktionsziele für schwere Nutzfahrzeuge schwierig umzusetzen“, so Müller.
Schnelle Genehmigungsverfahren
Das Treffen bot eine Gelegenheit, über die Zukunft der Transportbranche zu sprechen und nachhaltige Lösungsansätze zu diskutieren. Wesentlich sind dabei vor allem einfachere und schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren und eine abgesicherte Energie- und Rohstoffversorgung. Vor allem fordert VDA-Präsidentin Müller von der Politik mehr Tempo und Entschlossenheit. Andernfalls drohe der Standort Deutschland sowie der Standort Europa international zunehmend den Anschluss zu verlieren.
„Berlin und Brüssel müssen Wettbewerbsfähigkeit durch eine ambitionierte Standortpolitik realisieren: Weniger Bürokratie, einfachere und schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren, eine abgesicherte Energie- und Rohstoffversorgung sind dabei genauso notwendig wie eine technologieoffene, marktwirtschaftliche Politik, die die Unternehmen und deren Innovationen entfesselt statt sie durch Regulierungen auszubremsen“, so Müller.
Mehr Tempo und Entschlossenheit
Müller fordert in diesem Kontext von der Politik mehr Tempo und Entschlossenheit: „Wir müssen als Investitions-, Innovations- und Produktionsstandort attraktiv bleiben. Eine technologieoffene Innovationspolitik unter dem Leitgedanken des Klimaschutzes ist dabei Grundbedingung für eine gemeinsame Erfolgsgeschichte.“ Zudem verwies sie auf das Zukunftsfeld der Wasserstoff-Wirtschaft: „Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie, um unsere Klimaziele zu erreichen, nicht nur in Deutschland, sondern auch auf globaler Ebene. Die Politik muss jetzt die Rahmenbedingungen setzen, die uns ermöglichen, hier weltweit führend zu sein.“
„Die schnellere Einführung von Infrastrukturen für saubere Technologien, wie Wasserstoff in der Mobilität, ist von größter Bedeutung, wenn wir unsere Klimaziele in Europa erreichen wollen. Vorreitern wie Quantron kommt eine unschätzbare Rolle zu, wenn es darum geht, den Weg für europaweite Bemühungen um eine emissionsfreie Mobilität zu ebnen“, so Jorgo Chatzimarkakis.
„Das Erreichen der Ziele der Energiewende speziell im Transportsektor kann nur gelingen, wenn mit ambitioniertem Tempo umfassende Lösungen zur Dekarbonisierung umgesetzt werden“, so Alexander Peters. Andreas Haller, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Quantron AG ergänzt: „Wir teilen die Auffassung, dass die deutsche Automobilindustrie nicht auf politische Maßnahmen warten kann, um die CO2-Grenzwerte der EU für den Verkehrssektor zu erreichen. Vielmehr müssen wir bereits heute an einem tragfähigen Zukunftsbild arbeiten, das alle notwendigen Sektoren einbezieht.“
Der Austausch zwischen Hildegard Müller, Jorgo Chatzimarkakis, Alexander Peters und dem Vorstand der Quantron AG mündete in der Erkenntnis, dass gerade auch junge, innovative Unternehmen wichtige Impulse zur Gestaltung der Zukunft setzen können. So konnte Hildegard Müller bei einer Probefahrt mit dem Heavy-Duty Truck Quantron QHM FCEV persönlich erleben, dass wasserstoffbetriebene Fahrzeuge für den emissionsfreien Gütertransport bereits heute Realität sind.