Kögel möchte mit Technik und Service überzeugen

Die Kögel Trailer GmbH mit Hauptsitz in Burtenbach bei Ulm wurde 1934 von Franz Xaver Kögel gegründet und ist heute einer der größten europäischen Hersteller von Aufliegern und Aufbauten. Das Unternehmen beschäftigt europaweit rund 1.200 Mitarbeiter. Der Unternehmensleitsatz ‚Economy meets Ecology – Because we care‘ ist laut Kögel gleichsam ein Versprechen. Das Unternehmen möchte seine Kunden mit ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Produkten in Leichtbauweise und mit Service-Dienstleitungen überzeugen.

Zu Kögel gehören heute Werke und Standorte in Ulm, Duingen, Choceň (CZ), Verona (IT), Gallur (ES), Kampen (NL), Corcelles-en-Beaujolais (FR), Schärding (AT), Padborg (DK) sowie Moskau (RUS). Das Traditionsunternehmen generierte im Jahr 2021 rund 520 Millionen Umsatz, bei einem Absatz von rund 25.000 Fahrzeugen.

Christian Renners ist seit Oktober 2021 neuer CEO bei Kögel. Er verantwortet den Vertrieb, das Marketing und das Business Development. Neben Renners gehören Thomas Heckel (CFO) und Thomas Eschey (COO) der Geschäftsleitung an.

Portfolio

Das Produktportfolio von Kögel umfasst Sattelauflieger und Anhänger von 18 bis 42 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Dazu gehören die Pritschenfahrzeuge der NOVUM-Generation wie der Kögel Cargo, der Lightplus, der Mega und der Mega Perfect Height mit exakt vier Metern Außenhöhe. Die Kofferbaureihen Kögel Cool und Box ergänzen das NOVUM-Portfolio. Hinzu kommen die multimodalen Wechselsysteme Kögel Swap, Combi und Port. Unterschiedliche Muldenkipper sowie der Baustoff-Sattelauflieger Multi ergänzen das Sortiment.

Kögel Original Parts

Bei den Kögel Original Parts handelt es sich um hauseigene Fast-Mover-Teile wie Bremsbeläge, Bremsscheiben, Bremszylinder, Stoßdämpfer oder Luftfederbälge. Hatte Kögel vorher die Teile ausschließlich direkt von den Komponenten-Zulieferern bezogen, hat man sich mit der Einführung der Original-Parts unabhängiger gemacht. Die Ersatzteile werden gemäß den hohen Qualitätsanforderungen von Kögel von namhaften Herstellern gefertigt und entsprechen den OE-Vorgaben. Zudem werden sie in einer eigenen Kögel-Verpackung inklusive entsprechender Anbauteile geliefert.
Das Sortiment umfasst aktuell rund 50 Einzelpositionen und wird ständig erweitert. „Wir streben nicht an, Teile für Fahrzeuge anderer Marken in unser Portfolio aufzunehmen. Vielmehr möchten wir zuverlässiger Partner für Kögel-Kunden sein“, erzählt Anton Bigelmaier, Bereichsleiter Aftermarket bei Kögel.

Zur Person

Nach mehreren Stationen im Nutzfahrzeugsektor (unter anderem lange Jahre bei SAF), leitet Anton Bigelmaier seit März 2014 den Bereich Aftermarket bei Kögel. Er verantwortet das Ersatzteil- und Kundendienstgeschäft in Europa und den Ausbau des Schulungs- und Trainingsprogramms für Kunden und Partner.

 

„90 Prozent der benötigten Teile haben wir vorrätig. Per Expressversand, sind sie am nächsten Tag da“, so Anton Bigelmaier

 

Was die Lagerhaltung und Transportlogistik angeht, so arbeitet Kögel mit einem Dienstleister zusammen. Die Lagerfläche beträgt rund 10.000 Quadratmeter. Die Auftragsbearbeitung, Materialdisposition und Bepreisung erledigt das Unternehmen selbst. Kögel hat in Deutschland zusätzlich fünf Außendienstmitarbeiter die den Kunden mit Rat und Tat zur Seite stehen. Im Ausland unterhält Kögel eigene Tochterunternehmen oder arbeitet, wie in Italien, mit Partnern aus dem Teilehandel zusammen. Originalersatzteile für hauseigene Fahrzeuge von Lieferanten wie SAF-Holland oder Aspöck, können ebenfalls bei Kögel bezogen werden.

Service

Kögel hat europaweit rund 1.000 Servicepartner, davon knapp 500 in Deutschland. Dazu gehören auch Nfz-Werkstätten, die auf strategischen Partnerschaften beruhen, beispielsweise mit Mercedes TruckWorks oder MAN ServiceComplete. Auch mit freien Nfz-Werkstätten arbeitet Kögel schon lange zusammen. „Die Voraussetzungen einer Partnerschaft sind ein günstiger Standort, das entsprechende Trailer-Know-how sowie das Vorhalten von entsprechender Werkstatt- und Diagnoseausrüstung“, erklärt Bigelmaier.

Um eine hohe Servicequalität zu gewährleisten, bietet Kögel für Nfz-Betriebe Schulungen und Weiterbildungen an. Ergänzt wird das Angebot um eine umfangreiche Dokumentation im Kögel Ersatzteil-Webshop, die individuell nach Trailer-Modell Explosionszeichnungen und Ersatzteillisten enthält. Reparaturanweisungen und Wartungsinformationen stehen typenbezogen als Print-Dokumente oder als Download zur Verfügung. So sind über die VIN sämtliche relevante Fahrzeug-, Service- und Teileinformationen verfügbar.

„Ein gut funktionierender Ersatzteilshop ist das ‚A und O‘ in unserer Branche“, so Bigelmaier.

Eine Service- und Teile-Hotline hilft an Wochentagen bei offenen Fragen und Reklamationen weiter. Zusätzlich steht an Wochenenden die internationale Notruf-Hotline ‚Kögel Assistance‘, über die man Experten in der jeweiligen Landessprache erreicht, zur Verfügung. Darüber hinaus hilft die Service-Partner-Suche den nächsten Kögel-Partnerbetrieb im Fall einer Panne herauszufinden.

Unfallreparatur

Bei schwereren Unfällen unterstützt Kögel die Nfz-Betriebe mit seiner technischen Expertise bezüglich der Erstellung von Schadensgutachten. „In den allermeisten Fällen können die Werkstattbetriebe das Fahrzeug anhand unserer Reparaturleitfäden wieder instand setzen. Es gibt aber ab Mitte dieses Jahres auch die Möglichkeit Fahrzeuge in unserer Werksreparatur reparieren zu lassen“, so Bigelmaier.

Viel häufiger kommt es jedoch zu Rangierremplern. Viele Anfahrschäden können mit entsprechend groß dimensionierten Rammpuffern von Kögel vermieden werden. Im Fall von gerissenen beziehungsweise aufgeschnittenen Planen hält das Unternehmen Reparatursätze oder ganze Austauschplanen vor. Auch sie sind über den Ersatzteilshop erhältlich.

Noch viel Potenzial!

Nicht nur Anton Bigelmaier sorgt sich um den Nachwuchs in der Nutzfahrzeug-Branche. Zahlreiche Unternehmer suchen neben Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer auch Lkw-Mechatroniker(innen). Ein Weg um dem Nachwuchsmangel zu begegnen, sei laut Bigelmaier, das Berufsbild durch Initiativen wieder ins Blickfeld der jungen Menschen zu rücken. Dazu gehören entsprechende Image-Kampagnen, die spannende technische Entwicklung im Nutzfahrzeugsektor müsse dabei im Vordergrund stehen. Was die Ausbildung angeht, müssen Lern- und Schulungsinhalte verstärkt digital aufbereitet werden.

Technisch könne man den Fachkräftemangel ein stückweit kompensieren, indem man Reparaturschritte verkürzt, One-Stop-Shopping ausbaut und vorausschauende Instandhaltung von Lkw und Trailer (Predictive-Maintenance) weiterentwickelt. Im Übrigen: Was die Technik angeht, ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht: „Im Trailer steckt noch viel Potenzial, beispielsweise was Leichtbau, Assistenz- oder sogar künftig eigene Antriebssysteme angeht. Wir bei Kögel bleiben am Ball“, so Bigelmaier.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 2/2022 der Krafthand-Truck.

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Georg Blenk, 08247 / 3007-45 | georg.blenk@krafthand-medien.de