Im Mittelpunkt der Kunde
2003 präsentierte der italienische Diagnosespezialist Texa mit dem ‚Axone 2000‘ eines der ersten Multimarken-Diagnosesysteme speziell für Nutzfahrzeug-Werkstätten. Ein Jahr davor startete Texa Deutschland seine Aktivitäten. Mittlerweile hat sich die deutsche Filiale zur wichtigsten und größten Niederlassung von Texa entwickelt.
Die Wurzeln von Texa reichen bis ins Jahr 1992 zurück. Damals legte Bruno Vianello, der auch heute noch Präsident des Unternehmens ist, den Grundstein für einen der weltweit führenden Anbieter von MultimarkenDiag nosegeräten, Abgasmesstools, Klimaservicestationen und Geräten für die Tele-Diagnose von Pkw und Nutzfahrzeugen. Waren diese ursprünglich vorwiegend für den freien Reparaturmarkt gedacht, empfehlen sie mittlerweile auch viele namhafte Automobilhersteller ihren Werkstätten. 2012 weihte das Unternehmen in Montastier di Treviso (Norditalien) seinen aktuellen Firmensitz ein. Auf über 30.000 Quadratmeter projektieren, entwickeln und fertigen dort mehr als 600 Menschen ein wachsendes Produktportfolio. Rund 80 Prozent der ‚Made in Italy‘ gefertigten Geräte gehen inzwischen in den weltweiten Export, wobei der deutsche Werkstattausrüstungsmarkt zu den wichtigsten gehört. Einen erheblichen Anteil an diesem Erfolg hat die Texa Deutschland GmbH, welche 2002 als Drei-Mann-Unternehmen gegründet wurde.
Stetes Wachstum
„Rund 25.000 Kunden, darunter die großen Einkaufsgesellschaften und Ersatzteillieferanten, zählt mittlerweile unser Kundenstamm“, berichtet Gründungsgeschäftsführer Werner Arpogaus, nicht ohne Stolz. Nachdem der ursprüngliche Firmensitz in Langenbrettach aufgrund des steten Wachstums zu klein geworden war, stand im Oktober 2020 – quasi zum symbolischen ‚18. Geburtstag‘ – der Umzug in die neue Zentrale in Obersulm an. Laut Arpogaus ein notwendiger Schritt, um die Kunden gemäß dem Texa-Motto ‚Im Mittelpunkt der Kunde‘ weiterhin optimal bedienen zu können.
Mit mehr als 3.000 Quadratmetern ist die neue Zentrale dreimal so groß wie die vorherige. Rund 45 Mitarbeiter betreuen künftig die Kunden. Und damit diese möglichst schnell an ihre gewünschten Produkte kommen, gibt es jetzt ein 2.000 Quadratmeter großes, gut gefülltes Warenlager. Auch die Zahl der Schulungsräume ist gewachsen, sodass künftig mehrere Seminare des aufgestockten Schulungsangebots gleichzeitig stattfinden können.
„Die neue Niederlassung ist äußerst wichtig für unser weiteres Wachstum. Beim Bau haben wir dieselben hohen Standards für das Mitarbeiterwohl angewandt, durch die unser italienisches Mutter haus berühmt wurde”, erklärt Arpogaus. Mit dem Umzug ist die deutsche Filiale die derzeit größte Niederlassung des norditalienischen Diagnosespezialisten.
Drei Fragen an Werner Arpogaus, Geschäftsführer von Texa Deutschland
In welchen Sparten ist Texa unterwegs?
Texa bedient erfolgreich und weltweit die Märkte mit Diagnose-, Klimaservice- und Abgasgeräten. Durch unsere jahrelange Erfahrung und zahlreiche Patente können wir ein hohes Maß an Qualität und Flexibilität sowie intuitive Softwarelösungen anbieten. Verstärkt wird dies durch die enge Zusammenarbeit mit zahlreichen Nutzfahrzeug-Herstellern. Ein besonderes Kompliment ist für uns, dass viele dieser Hersteller unsere Geräte und Software als Originalequipment empfehlen und vermarkten. Texa war der erste Anbieter, der schon 2003 eine markenübergreifende Diagnoselösung für NutzfahrzeugWerkstätten hatte. Diesen Entwicklungsvorsprung können wir bis heute aufrechterhalten. Darüber hinaus lässt sich die dafür genutzte Hardware mit Softwaremodulen für Pkw, Land- und Baumaschinen, Motorräder und Boote erweitern.
Mit welchen speziellen Produkten und Leistungen unterstützen Sie besonders Nutzfahrzeug-Werkstätten im Aftermarkt?
Die Philosophie von Texa war es schon immer, dass Fachwissen und Know-How – und damit Weiterbildung – extrem wichtig sind, um erfolgreich zu sein. Wir bieten daher im D-ACH-Raum zahlreiche Schulungen für Kfz-Fachleute an, entweder hier in Obersulm oder direkt beim Händler vor Ort. Unterstützt werden diese Maßnahmen durch ein bestens geschultes und fachkundiges Hotline-Team aus erfahrenen Diagnosefachleuten und KFZ-Meistern, welches ebenfalls hier in der Zentrale sitzt, hilft den Kunden telefonisch bei Problemen weiter. Voraussetzung hierfür ist allerdings ein ‚TexInfo‘-Vertrag.
Welche Neuheiten können Nutzfahrzeug-Profis demnächst erwarten?
Zunächst bauen wir am neuen Standort die Schulungskapazitäten noch weiter aus. In den größeren Räumlichkeiten können nun mehrere Kurse parallel stattfinden, zudem können wir damit noch spezifischer auf die Kundenwünsche. Außerdem werden wir das Seminarangebot erweitern und neue Nutzfahrzeug-Kurse einführen. Diagnoseseitig ist der neue ‚Axone Nemo 2‘ zu nennen, dessen topaktuelle Elektronik zusammen mit der erweiterten Speicherkapazität eine mehr als doppelt so große Rechen- und Speicherleistung bietet und so im Vergleich zum auch schon schnellen Vorgänger ein noch zügigeres Diagnostizieren gestattet. Darüber hinaus forcieren wir die Zusammenarbeit mit den Nutzfahrzeugherstellern. Denn nachdem bereits immer mehr Pkw- Hersteller zu sogenannten ‚Security Gateways‘ greifen, werden die Lkw-Hersteller schon bald nachfolgen. Texa arbeitet bereits mit Hochdruck daran, als einer der ersten Diagnosegerätehersteller eine entsprechende Lösung anbieten zu können. Ein weiterer Fokus liegt beim Kalibrieren von ADAS, was gerade bei Lkw immer wichtiger wird. Mit dem ‚SAD500‘, das wir zusammen mit Haweka entwickelt haben, gibt es heute schon eine zukunftssichere Lösung.
Italienische Innovationen
Im Laufe der Jahre entwickelte Texa immer wieder innovative, vielbeachtete Produkte. Etwa den ‚Axone 2000‘, der bei seiner Markteinführung zusammen mit der ‚IDC-Truck‘-Software als ‚echte Innovation‘ galt. Lange Zeit war dies das einzige Multimarken-Diagnosetool für Nutzfahrzeugprofis. In diese Fußstapfen tritt aktuell der ‚Axone Nemo 2‘, der eigentlich auf der diesjährigen Automechanika debütieren sollte. Als würdiger Nachfolger einer ‚echten Innovation‘ haben die Entwickler bei ihm aus dem Vollen geschöpft und ihn gegenüber dem Vorgänger nochmals gründlich verbessert: leistungsfähigerer Prozessor und Arbeitsspeicher, schnellere Festplatte und besserer Grafikchip. Sie sollen den ‚Axone Nemo 2‘ zu einem Allrounder machen, dem „kein Diagnosevorgang zu anspruchsvoll“ sein soll.
Sogar die Corona-Pandemie hat die Ingenieure von Texa in ihrer Innovativität beflügelt: Mit dem Ozongenerator ‚Air2 San‘ entwickelten sie ein Gerät, das gegen Viren aus der Corona-Familie wirkenund eine sterile Umgebung in Fahrzeugen und Räumen schaffen soll. Von herkömmlichen Ozonerzeugern unterscheidet sich das ‚Air2 San‘ durch spezielle Sensoren, die permanent Temperatur, Ozonkonzentration und Sauerstoff messen, um über den Sättigungsgrad eine optimale Desinfektion zu gewährleisten. Ein spezieller Katalysator wandelt zudem das am Ende des Desinfektionsprozesses noch vorhandene Ozon in harmlosen Sauerstoff um, damit Werkstattmitarbeiter und Kunden nicht gefährdet werden.
Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 4/20 der Krafthand-Truck.