Fahrzeug-Homologation: Transpolis erhält staatliche Zulassung als Technischer Dienst
Transpolis, ein Forschungs- und Teststandort für Mobilität und Verkehrssicherheit Nähe Lyon, Frankreich, wurde kürzlich zum Staatlich-Technischen Dienst (‚Service Technique de l’Etat‘) ernannt. In dieser Eigenschaft ist das Testlabor Transpolis berechtigt, Zulassungsprüfungen für Nutzfahrzeuge und Lkw (Klassen N2/N3) sowie für Busse (Klassen M2/M3) für den europäischen Markt für die folgenden Fahrerassistenzfunktionen (ADAS) durchzuführen:
- R1311: Automatisches Notbremssystem (AEBS)
- R130: Spurverlassenswarnsystem (LDWS)
- R151: Totwinkel-Überwachungssystem zur Erkennung von Fahrrädern (BSIS)
- R159: System zur Fußgänger- und Radfahrererkennung beim Anfahren (MOIS)
In Frankreich muss sich jeder Hersteller, der ein Fahrzeug auf den Markt bringen möchte, an das Centre National de Réception des Véhicules (CNRV) – das Äquivalent des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) – wenden. CNRV bzw. KBA delegieren die Zulassungsprüfungen an die Prüflabors ihrer nationalen Technischen Dienste. Diese sind dafür zuständig, die Übereinstimmung der verschiedenen Funktionen des Fahrzeugs mit den UNECE²-Regelungen anhand eines Prüfprotokolls zu überprüfen. Anschließend verfassen sie einen Bericht, auf dessen Grundlage die jeweilige Zulassungsbehörde den Genehmigungsbescheid für das oder die getesteten Systeme ausstellt. Jeder staatlich anerkannte Technische Dienst in Frankreich, Deutschland oder anderen europäischen Ländern muss zudem über COFRAC ISO 17025 akkreditiert sein. Diese Akkreditierung hat Transpolis bereits im September 2022 für seine Aktivitäten im Bereich Fahrzeugsicherheit erhalten. Außerdem ist Transpolis bereits seit 1998 für seine Tätigkeit im Bereich Sicherheit der Infrastrukturen nach COFRAC ISO 17025 akkreditiert.
Somit können Busse oder Lkw auch von außerhalb Frankreichs, beispielsweise von deutschen Herstellern oder aus deutscher Produktion, die für den europäischen Markt benötigten Homologationstests von Transpolis durchführen lassen. Dies ist insbesondere relevant, da alle Hersteller bis 2024 GSR2-konform sein müssen.
