Batterieelektrische Lkw sind in vielen Anwendungsfällen die vielversprechendste und kosteneffizienteste Technologie. Bild: Georg Blenk
Studie I Fraunhofer ISI

Emissionsfreie Nutzfahrzeuge: Sinkende Kosten ermöglichen schnellere Marktdurchdringung

Eine neue Studie des Fraunhofer ISI hat die zukünftige Kostenentwicklung emissionsfreier Lkw analysiert und dafür Kosten für Schlüsselkomponenten aus über 200 Quellen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass BEV/FCEV von schnell sinkenden Kosten für Batterien und Brennstoffzellen profitieren werden. Dies ermögliche laut Steffen Link, Hauptautor der Studie und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fraunhofer ISI, eine schnellere Marktdurchdringung und trage zur Erreichung nationaler und internationaler Klimaziele bei.

BEV die vielversprechendste Technologie

Nach heutigem Kenntnisstand seien dabei batterieelektrische Lkw in vielen Anwendungsfällen die vielversprechendste und kosteneffizienteste Technologie. Daraus folgten die Empfehlungen für Industrie und Politik, sich schnell auf den Aufbau von Produktionskapazitäten, eines flächendeckenden Ladenetzes inklusive Erweiterungen des Stromnetzes sowie Regulierungen für emissionsfreie Lkw zu fokussieren.

Kostenanalyse für Schlüsselkomponenten

Um die Debatte weiter voranzutreiben, wurden unterschiedliche Kostenentwicklungen aus der Literatur im Rahmen einer Meta-Analyse herangezogen und im Hinblick auf Robustheit, zeitliche Stabilität und Ambitionsniveau diskutiert. Zuletzt wurden ermittelte Kostenentwicklungen mit Zielkosten für den technologischen Durchbruch, gemäß anderer Studien verglichen sowie in eine Gesamtkostenrechnung (TCO) eingebettet, um die Kosten von batterie-elektrischen Lkw und Brennstoffzellen-Lkw gegenüber Diesel-Lkw für die Jahre 2020, 2030 und 2040 zu vergleichen.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Kosten für Batterie- und Brennstoffzellensysteme für schwere Lkw deutlich schneller sinken werden, als in älteren Studien erwartet. So prognostiziert die Studie, dass Batteriesystemkosten bald unter 200 EUR/kWh fallen werden und in den späten 2040er Jahren auf 100 EUR/kWh sinken könnten. Ebenso werden die Kosten für Brennstoffzellensysteme in den späten 2030er Jahren vermutlich deutlich – auf rund 150 EUR/kW – sinken, wobei Prognosen aufgrund der geringeren kommerziellen Reife und Zweifeln hinsichtlich der Realisierbarkeit von Zielkosten mit größerer Unsicherheit behaftet sind. Letztendlich betonten die Autoren(innen) der Analyse die großen Herausforderungen, um sowohl die hohen Kostensenkungen als auch technischen Fortschritte für beide Technologien schnell und in der Praxis zu realisieren.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 3-2024 der Krafthand-Truck.