Alexander Seeber ist seit Februar 2024 neuer Leiter Aftermarket bei Kögel. Bilder: Kögel
Nachgehakt bei Alexander Seeber, Kögel

„Der Nfz-Aftermarket wird sich in Richtung vorausschauende Wartung entwickeln.“

Mit Alexander Seeber hat der Trailer-Spezialist Kögel seit Februar diesen Jahres einen neuen Leiter Aftermarket. Der gebürtige Südtiroler war vorher unter anderem bei MAN und KIA in leitenden Positionen tätig. Er löste Anton Bigelmaier ab, der Kögel treu bleibt und seinen umfangreichen Erfahrungsschatz weiter einbringt. Wir haben mit Seeber über die Herausforderungen des Marktes und die Strategie gesprochen.

Herr Seeber, welche Themen stehe bei Ihnen als (neuer) Leiter Aftermarket ganz oben auf der Agenda?

Das wichtigste Thema ist die Entwicklung unseres Servicepartner-Netzes bezüglich Qualität, Qualifikation und Quantität in Europa. Auch die Optimierung der Liefergeschwindigkeit und der Liefertreue sowie die Erweiterung unseres Produktsortiments stehen auf der Agenda.

Kögel möchte das Service-Netzwerk weiter ausbauen. Welche Anforderungen müssen potenzielle Partner-Werkstätten erfüllen?

Wichtig ist uns die Qualität und die Qualifikation der Werkstätten. Sie sollen in erster Linie die Kundenzufriedenheit im Auge haben und nah am Kunden sein. Eine vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Werkstatt und Kunde ist für uns ein wichtiges Kriterium. Auch der gute Dialog und Austausch auf Augenhöhe zwischen Werkstatt und Kögel ist essenziell. Von Vorteil ist auch, dass sich der richtige Partner am richtigen Ort befindet, damit die Kunden schnell bedient werden können.

Technisch bestens aufgestellt: Markus Wolf (l.) leitet die neue, hauseigene Service-Werkstatt am Standort Burtenbach.

Wie unterstützen Sie die (freien) Nfz-Partner-Werkstätten was die Wartung und Instandsetzung von Kögel-Trailern angeht?

Auch hier steht eine gute Kommunikation zwischen Werkstatt und unseren Kögel-Servicespezialisten im Vordergrund. Wir kümmern uns darum, dass Service- und technische Informationen zeitnah zur Verfügung stehen. Unsere Spezialisten fungieren in diesem Fall wie eine Hotline für die Werkstätten. Unser Online-Parts-Portal bietet ebenfalls wichtige Informationen, auch Reklamationsanträge werden über das Portal zuverlässig und schnell aufgenommen.

Sie bieten im Kögel-Parts-Shop Original Ersatzteile und Teile von Zulieferern an. Möchten Sie das Angebot weiter ausbauen, gegebenenfalls auch in Richtung Lkw-Teile?

Das Angebot soll auf jeden Fall erweitert werden. Das gilt speziell für unsere Eigenmarke Kögel-Parts, deren Qualität vergleichbar mit der von Originalausstattern ist. Geplant ist auch ein White-Label, das speziell für Fahrzeuge, die schon über einen längeren Zeitraum in Gebrauch sind, gedacht ist.

Wie wird sich der Nfz-Aftermarket in Zukunft entwickeln? Ich denke an Themen wie Digitalisierung, Preisentwicklung, Teile-Verfügbarkeit, den Service.

Wir denken, dass sich der Aftermarket in Richtung „Predictive-Maintenance“, also vorausschauende Wartung, entwickelt. Das ist über Telematik-Anwendungen möglich, so dass Werkstätten einen bedarfsorientierten Service anbieten können. Daher werden sich Werkstätten zukünftig verstärkt auch mit der Digitalisierung vertraut machen müssen, eventuell mit Hilfe der Hersteller. So wird die Implementierung digitaler Inhalte auch was den Trailer angeht, zukünftig die Teile-Auswahl und Bestellung bis hin zur Reparatur vereinfachen. Im Übrigen rechnen wir damit, dass sich die Verfügbarkeit von Ersatzteilen erhöhen wird, da die Tendenz hin zu Just-in-time-Lieferungen geht.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 4-2024 der Krafthand-Truck.