CO2 sparen im Schwerlastverkehr
Rund eine Million Tonnen weniger CO2 – und das schon in absehbarer Zeit – soll ein Dekarbonisierungsprogramm von Shell speziell im deutschen Schwerlastverkehr bringen. Dazu will der Mineralölkonzern sein LNG-Tankstellennetz rasch auf maximal 40 Standorte in Deutschland erweitern und dort überwiegend CO2-n eutralen Kraftstoff anbieten.
Shell will vor allem Bio-LNG nutzen, um Transportunternehmern einen erschwinglichen, CO2-neutralen Kraftstoff anbieten zu können. Zudem soll die LNG-Kraftstoffversorgungskette in Deutschland dekarbonisiert werden. Das Konzept umfasst nach Unternehmensangaben die gesamte inländische Wertschö pfungskette, einschließlich der Beschaffung von Biomethan aus Gülle, landwirtschaftlichen oder kommunalen Abfällen sowie dem Bau von Gasverflüs sigungskapazität en und der Verteilung von CO2-neutralem LNG üb er das LNG-Stationsnetz. Zusätzlich soll die eigene Tankwagenflotte auf LNG umgestellt werden.
Laut einer Thinkstep-Studie kann Shell LNG dazu beitragen, die Well-to-Wheel-Treibhausgasemissionen (inklusive CO2, Methan und Stickoxiden) schwerer Lkw um bis zu 22 Prozent im Vergleich zu mit konventionellem Diesel betriebenen reduzieren. Zudem seien LNG-betriebene Fahrzeuge leiser als vergleichbare Dieselfahrzeuge. „Wird Bio-LNG beigemischt, das aus Biomethan und organischen Abfällen oder erneuerbaren Energien besteht, kann LNG seinen CO2- Fußabdruck auf volle CO2-Neutralität reduzieren“, so ein Sprecher von Shell. Nutzfahrzeuge mit LNG-Antrieb sind derzeit serienmäßig von Iveco, Scania und Volvo erhältlich und erfreuen sich einer aktuellen Pressemeldung der Initiative ‚Zukunft Erdgas‘ zufolge zunehmender Beliebtheit: Rund zwei Jahre nach seiner Einführung ist der Topf des Förderprogramms ‚Energieeffiziente und/oder CO2-arme schwere Nutzfahrzeuge‘ des Bundesverkehrsministeriums bereits vollständig ausgeschöpft. Demnach wurden seit Juli 2018 e xakt 2.363 Lkw mit LNG-Antrieb neu angeschafft – mit einem staatlichen Zuschuss von jeweils 12.000 Euro.
Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 3/20 der Krafthand-Truck.