Führungsteam PE Automotive
Das Führungsteam der PE Automotive (v.l.n.r.): D. Guadagnino – Dispo, A. Körner – Assistenz GF, M. Seitz – Vertrieb/GF, S. Hanemann – Assistenz GF, T. Nuth – Logistik, K. Schäfer – Personal, C. Salten – Produkt, T. Nelis – Marketing, E. Möller – Finanzen, C. Loidolt – CEO. Bilder: PE Automotive
PE Automotive I Köpfe

Christian Loidolt: „Eine aufrichtige Wertschätzung darf nie fehlen“

Christian Loidolt hat am 01.02.2021 die Geschäftsführung sowie den Vorsitz der Geschäftsleitung der PE Automotive GmbH & Co. KG in Wuppertal übernommen. Er möchte gemeinsam mit dem langjährigen Geschäftsführer Markus Seitz die Geschäftstätigkeiten des Lkw-Teilegroßhändlers vorantreiben. Wir stellen Christian Loidolt vor und haken nach.

Herr Loidolt, was war Ihre erste Amtshandlung in der neuen Position?

Meine erste Handlung war das persönliche Kennenlernen unserer Mitarbeiter*innen.

Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?

Christian Loidolt, CEO PE Automotive
Christian Loidolt, CEO PE Automotive

Ich würde sagen, ein bewusst gewählter Mix – je nachdem, welche Situation gegeben ist. Was nie fehlen darf, ist eine aufrichtige Wertschätzung gegenüber Mitarbeiter*innen sowie eine positive Grundstimmung – wenn passend mit einem Schuss Humor.

Wie schalten Sie nach einem stressigen Arbeitstag ab?

Ganz unterschiedlich. Entweder mit ein wenig Sport, zum Beispiel Laufen. Aber auch bei einem gemütlichen Abendessen oder einem Getränk mit der Familie oder Freunden. Oder auch beim Spazierengehen. Je nach Situation und Gemütslage.

Sind Sie ein politischer Mensch?

Ja, auf jeden Fall. Am Ende des Tages haben wir als Bürger in unserer Gesellschaft die Möglichkeit, mit unserer Stimme mitzubestimmen wie unser zukünftiges Lebensmodell aussehen soll. Das nütze ich und bin deshalb auch politisch interessiert.

„Wir haben als Bürger die Möglichkeit mitzubestimmen wie unser zukünftiges Lebensmodell aussehen soll.“

Welchen Hobbies gehen Sie nach?

Im Winter Skifahren und Snowboarden, im Sommer Laufen oder Radfahren, aber bevorzugt Ballsportarten wie Fußball oder Volleyball, wenn es irgendwie möglich ist.

Vor welchen Herausforderungen steht aus Ihrer Sicht die Lkw-Service-Branche?

Ich denke, die zukünftige Herausforderung der Lkw-Service-Branche ist, wie in vielen anderen Branchen auch, die rasant voranschreitende Digitalisierung und Vernetzung. Hinzu kommt noch, was nicht in jeder anderen Branche in dieser Form gegeben ist, die starke Abhängigkeit von den OEMs sowie die voranschreitenden Veränderungen im Antriebsbereich.

Wie stehen Sie zu alternativen Antrieben, beispielsweise zu batterieelektrischen Lkw oder Lkw mit Brennstoffzelle?

Ich denke für die Zukunft ist es wichtig, verschiedene Antriebsarten weiter zu forcieren und die Rahmenbedingungen für verschiedene umweltgerechte Antriebsarten offen zu halten. Je offener, desto eher sind Innovationen bei den unterschiedlichen Antrieben möglich. Diese Innovationen und auch unterschiedliche Antriebe werden wir benötigen, da wir in Zukunft noch unterschiedlichere Anforderungen in der Logistik und im Umweltschutz haben werden als aktuell (Stichwort: Last Mile versus Fernverkehr). Unser Eigentümer, die BPW Gruppe, zeigt das eben sehr eindrucksvoll mit dem Launch eines eigenen E-Lkw.

„Ich denke, für die Zukunft ist es wichtig, verschiedene Antriebsarten weiter zu forcieren und die Rahmenbedingungen für verschiedene umweltgerechte Antriebsarten offen zu halten.“

Wie wird sich diesbezüglich der Bedarf an Lkw-Teilen entwickeln?

Der Teilebedarf wird sich wie jeher am Markt orientieren, sprich an allen Fahrzeugen, die in Serie gehen. Was sich jetzt schon abschätzen lässt ist, dass sich der klassische Bedarf an Verschleißteilen verändern und es eine höhere Nachfrage an elektronischen Teilen geben wird.

Der Teilemarkt ist preissensibel. Die Lkw-Hersteller bieten mitunter Originalteile zu ebenfalls interessanten Preisen an. Was halten Sie der Entwicklung entgegen?

Am Ende des Tages ist der Lkw und jegliche damit verbundene Peripherie ein rein betriebswirtschaftliches Gut. Das ist der Unterschied zum Pkw-Markt. Das heißt, solange wir unseren Kunden nach dem ersten Zyklus eines Originalteils, ein Alternativteil (Stichwort: zeitwertgerechte Ersatzteillösungen) zu einer geprüften, sehr guten Qualität, einer hohen Verfügbarkeit, einem sehr guten Rundum-Service unserer Mitarbeiter*innen und einem günstigeren Preis als das klassische Originalteil anbieten können, funktioniert unser Geschäftsmodell. Genau dieses Geschäftsmodell basiert auf unserer jahrzehntelangen Erfahrung in der Produktentwicklung, unserer belastbaren Beziehungen zu unseren Partnern, unserer sehr guten Logistik und nicht zuletzt durch unsere kompetenten, innovativen und einsatzfreudigen Mitarbeiter*innen – quer durch alle Unternehmensbereiche.

Was unterscheidet PE Automotive vom Wettbewerb?

Wie in der vorherigen Frage erwähnt, eine ganze Menge und vor allem unsere kompetenten Mitarbeiter*innen.

PE Automotive engagiert sich unter anderem beim Truck-Grand-Prix im Rahmen der FIA ETRC. Was beinhaltet Ihr Engagement?

Wir engagieren uns beim Team T-Sport Bernau. Diese Beziehung existiert bereits seit Jahren und ist von gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Unser Engagement ist ein Gesamtpaket. Das heißt, es beinhaltet insbesondere auch, dass das Team unsere Teile im Renneinsatz verwendet und somit die Teile unter extremen Bedingungen ihre Leistungsfähigkeit und Qualität unter Beweis stellen.

Hand aufs Herz – über was haben Sie sich kürzlich am meisten geärgert und über was haben Sie sich am meisten gefreut?

Am meisten geärgert habe ich mich zuletzt über die Qualifikationsspiele zur Fußball WM 2022 des österreichischen Fußballnationalteams. Am meisten gefreut habe ich mich zuletzt über die bereichsübergreifende und unkomplizierte Herangehensweise unseres Führungsteams im Unternehmen beim Lösen einer speziellen Herausforderung.

 


Zur Person

Christian Loidolt (40) stammt aus der Steiermark in Österreich und startete, nach dem kaufmännischen Abitur, seine Karriere im Verkaufsaußendienst bei Würth Österreich. In den Jahren darauf bekleidete er nationale Führungsfunktionen bei Würth Österreich sowie auch internationale Führungsfunktionen in der Würth-Gruppe in Deutschland.

Zuletzt verantwortete Loidolt als Geschäftsführer und Country Manager von RS Components, der Marke der Electrocomponents, die Märkte Österreich, Schweiz und Slowenien.

Nach den ersten Berufsjahren absolvierte er ein berufsbegleitendes Bachelorstudium mit dem Schwerpunkt „Sales und Marketing“, sowie ein berufsbegleitendes Masterstudium mit dem Schwerpunkt „Controlling“. Christian Loidolt ist verheiratet und Vater zweier Söhne.

 

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 4/21 der Krafthand-Truck.