Volles Rohr: Ab 1. Januar 2018 ist bei der Abgasuntersuchung bei allen Fahrzeugen wieder die Endrohrmessung Pflicht. Damit sollen Defekte und Manipulationen zuverlässiger aufgedeckt werden, als dies mit der bloßen OBD-Abfrage möglich ist. Bild: Kuss
Nfz-Branche

ASA-Verband: Endrohrmessung bei Abgasuntersuchung ab 1.1.2018 Plicht

Noch kurz vor der Bundestagswahl winkte der Bundesrat eine lange debattierte Geschichte durch: Ab 1. Januar 2018 ist bei allen Fahrzeugen bei der Abgasuntersuchung (AU) generell wieder die Abgasmessung im Endrohr Pflicht. Damit erfüllte sich eine langjährige Forderung des ASA-Bundesverbandes, dem Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobil- Service-Ausrüstungen (ASA).

In seiner letzten Sitzung vor der Bundestagswahl hat der Bundesrat noch schnell – Branchenkenner munkeln, der jüngste Diesel-Skandal hätte damit auch eine positive Wirkung gezeigt – den Weg für die Wiedereinführung, bei der AU die ausgestoßenen Abgase generell wieder im Endrohr zu messen, frei gemacht. Wie der Pressemitteilung des Verkehrsministeriums zu entnehmen war, wolle man damit sicherstellen, dass bei der amtlichen Abgasprüfung vorhandene Defekte und eventuelle Manipulationen zuverlässig erkannt werden. "Der ASA-Bundesverband plädiert seit mehr als zehn Jahren genau mit diesen Argumenten für die Wiedereinführung der generellen Endrohrprüfung", kommentierte Harald Hahn, Vizepräsident und Leiter des Fachbereiches Abgas und Diagnose im ASA-Bundesverband, diese Entscheidung. "Ab 01.01.2018 wird endlich wieder das gemessen und bewertet, was auch wirklich aus dem Auspuff rauskommt", freut sich Hahn.
Mit dem Beschluss des Bundesrats sieht der Verband außerdem eine weitere seiner Forderungen erfüllt, denn zum 1. Januar 2019 sollen auch noch die bei der Abgasuntersuchung zulässigen Grenzwerte für Benzin- und Dieselmotoren deutlich gesenkt werden. Eine weitere Stufe, welche die AU verbessern soll, folgt laut Hahn im Jahr 2021: Für bestimmte Fahrzeuge soll dann das Verfahren der Partikelzählung eingeführt werden. "Die Mitglieder des ASA-Verbandes arbeiten bereits intensiv an den neuen Partikel-Messgeräten", berichtet der Fachbereichsleiter. Darüber hinaus will der Verband auch künftig eng mit Ministerien und anderen Organisationen zusammenarbeiten, um die Abgasuntersuchung noch weiter zu verbessern.