Sechs statt Neun
Wir leben wahrlich in turbulenten Zeiten, politisch, wirtschaftlich, sozial, im Großen wie im Kleinen. Die Herausforderungen sind groß, die Gegensätze, die Hürden scheinen unüberwindbar. Unsicherheit, Angst, befeuert von negativen Nachrichten. Mitunter medial zugespitzt, verkürzt, effektheischend, wenig hilfreich, vor allem nicht zielführend.
Soziale Medien sind voll mit unqualifizierten, populistischen und teils gefährlichen Aussagen. Es wird gepoltert, beleidigt, denunziert, gespalten. Ein Raum um sich Luft zu verschaffen, unmoderiert. Ist der Blick aufs Gemeinsame vollends verstellt? Wo bleibt der kritische aber respektvolle Diskurs? Richtig, man vertut sich nichts, wenn man den einen oder anderen Blödsinn unkommentiert lässt. Wo angebracht, ist jedoch die eigene Meinung dringend geboten, im Sinne unserer Grundwerte, auch im Sinne der technischen Richtigstellung.
„Bei allen Widrigkeiten, es lassen sich immer Lösungen finden,
leise, sachlich, miteinander.“
Warum handeln Entscheider in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft so wie sie handeln? Was denken Unternehmer, Angestellte, Arbeiter, Lkw-Mechatroniker, Lkw-Fahrerinnen und Fahrer? Teilen wir am Ende nicht dieselben Grundinteressen? Freiheit, Sicherheit, Verlässlichkeit, Auskommen. Das große Ganze? Eint uns das nicht? Können wir uns nicht mehr einigen? Doch!
Mitunter hilft ein Perspektivenwechsel – die Sechs zu sehen anstatt der Neun, und umgekehrt. Brücken bauen und Lösungen kreieren, gemeinsam. Das gilt auch für die technische Entwicklung. Dabei sollte die Politik ausgleichen, integrieren, nach vorne gewandt und lösungsorientiert wirken. Das ist mitunter mühsam. Doch Politik „bedeutet ein Bohren von dicken Brettern, mit Leidenschaft und Augenmaß“ (Max Weber).
Mit besten Grüßen
Georg Blenk
Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 4-2024 der Krafthand-Truck.