Fuel-Cell-Engine 300 – Neue Brennstoffzelle von Cummins/Accelera
Die Zulieferer müssen sich technologisch breit aufstellen um die OEMs bestmöglich bei der Transformation hin zur Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs zu unterstützen. So hat der amerikanische Motorenbauer Cummins auf der IAA Transportation, neben dem neuen Euro-7-Dieselaggregat X10, einen integrierten Antriebsstrang (Diesel, Diesel-Hybrid, H2-ICE) sowie eine eigene E-Achse und einiges mehr, vorgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Brennstoffzellenmotor FCE 300, des Tochterunternehmens Accelera. Es gilt als Entwicklungsschmiede für alternative Antriebe.
Die FCE (Fuel-Cell-Engine) ist modular aufgebaut und ermöglicht die Kopplung mehrerer 150-kW-Einheiten in einem System (zwei Einheiten = FCE 300), was zu einer höheren Leistung, Integrationsflexibilität und höheren Leistungsdichte für größere Systeme führt. Die Modularität des FCE trägt ferner dazu bei, Skalen- und Verbundeffekte zu erzielen, bei denen laut Cummins Ressourcen und Erfahrungen in verschiedenen Märkten genutzt werden können. Zu den Vorteilen für die Kunden gehörten dabei auch geringere Gesamtinvestitionen, eine verbesserte Effizienz, verkürzte Vorlaufzeiten sowie die Robustheit der FCE. Der Brennstoffzellenmotor, der in der gezeigten Version auffallend kompakt baut, könne bei mittelschweren und schweren Lkw, oder bei Reisebussen zum Einsatz kommen.
Was ist neu an der FCE 300?
Was die BoP angeht (Balance of Plant, der Begriff umfasst sämtliche Komponenten eines Brennstoffzellensystems, ausgenommen den Stack selbst), so hat man beispielsweise Luftbefeuchter mit variablem Druck integriert. So konnte man die Effizienz, Haltbarkeit und Leistung des Systems unter verschiedenen Umgebungsbedingungen verbessern. Zudem berücksichtigt der Plattformansatz stetige Detailverbesserungen, die mit ähnlichem Bauraum auskommen. Dies soll den Integrationsaufwand der Kunden zwischen unterschiedlichen Produktgenerationen reduzieren.
Das Paket und der integrative Ansatz von Accelera bietet laut Cummins eine äußerst wettbewerbsfähige Leistungsdichte. Die Integration des DC/DC-Wandlers und des Wärmemanagementsystems (TMS) in die FCE erhöhe zudem den Lieferumfang, reduziere den Integrationsaufwand in komplexe Anwendungen und verbessere die Systemeffizienz.
Accelera nutzt zur Herstellung des FCE 300 das Lieferantennetzwerk und die Auditprozesse von Cummins, und stellt so die nötige Versorgungssicherheit auch für kritische Komponenten her. Zusätzlich möchte Accelera das Service- und Support-Netzwerk von Cummins nutzen und weiter aufbauen.
Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 4-2024 der Krafthand-Truck.