Bei den Unternehmen gibt es eine hohe Akzeptanz was alternative Antriebe für Nutzfahrzeuge angeht. Es fehlt jedoch die Infrastruktur und ein attraktives Förderumfeld. Bild: Georg Blenk
Studie

Hohe Investitionsbereitschaft in nachhaltige Lkw – die Unternehmen stehen bereit!

Rund 75 Prozent der Logistikunternehmen haben ein grundsätzliches Interesse, in batterieelektrische Lkw zu investieren. Hauptgründe seien Kundenerwartungen und die Bedeutung von CSR-Strategien. Hürden sind hohe Anschaffungskosten und Infrastruktur. Dies besagt eine aktuelle Studie der Deutschen Energie Agentur (dena), die auf der IAA Transportation in Hannover vorgestellt wurde.

Ziel der Umfrage sei es gewesen, ein aktuelles Stimmungsbild der Branche hinsichtlich nachhaltiger Antriebe und deren Potenzial für den Schwerlastverkehr zu erheben. In Zusammenarbeit mit dem DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e. V. wurden deutsche Logistikunternehmen zu ihrer Investitionsbereitschaft in alternative Antriebe befragt.
Die Umfrage zeigt, dass die Branche grundsätzlich offen für Investitionen in Nullemissionsfahrzeuge ist.

Im Durchschnitt gaben rund 65 Prozent der befragten Unternehmen an, bereit zu sein, in Brennstoffzellenfahrzeuge, Wasserstoffverbrenner oder E-Lkw zu investieren. Besonders hoch ist die Zustimmung zu batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV), bei denen drei Viertel der Unternehmen ein grundsätzliches Interesse bekundeten. 22 Prozent der Befragten haben bereits konkrete Pläne, innerhalb der nächsten sieben Jahre in BEVs zu investieren – bei Wasserstoffahrzeugen waren es 3 Prozent. Als Hauptgründe für die Offenheit gegenüber Nullemissionsfahrzeugen nannten die Unternehmen vor allem die gestiegenen Erwartungen ihrer Kunden sowie die wachsende Bedeutung von Corporate Social Responsibility (CSR)-Strategien.

„Wir müssen bei der Verkehrswende dringend vorankommen. Die Umfrage zeigt, dass die Unternehmen bereitstehen. Neben den Marktanforderungen kann ein Ausbau der Infrastruktur den Antriebswechsel weiter beschleunigen“, so Kristina Haverkamp, Geschäftsführerin der dena.

So zeige die Umfrage der dena auch, dass die hohen Anschaffungskosten für alternative Antriebssysteme sowie die noch unzureichende Tank- und Ladeinfrastruktur bedeutende Hürden darstellen, die eine flächendeckende Einführung erschweren.

Zurückhaltender zeigt sich die Branche bei Investitionen in Gasfahrzeuge. Die Investitionsbereitschaft in LNG-Fahrzeuge lag bei 28 Prozent, bei CNG-Fahrzeugen bei 14 Prozent. Bis zum Auslaufen der Mautersparnis zum Ende des Jahres 2023, war diese noch ein zentraler Grund für die Investition in Gasantriebe. Daneben waren auch hier Corporate Social Responsibility und Kundenerwartungen Hauptgründe für die Anschaffung. Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Marktentwicklung bei LNG- und CNG-Fahrzeugen stellen laut der Umfrage eine zentrale Hürde dar.

Die Umfrage wurde von der dena-Plattform Nachhaltiger Schwerlastverkehr in Kooperation mit dem DSLV durchgeführt. Der abschließende Bericht, der auch Details zur Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe und zu Fördermaßnahmen enthält, wird in den kommenden Wochen von der dena-Plattform Nachhaltiger Schwerlastverkehr veröffentlicht.

 

Über die Deutsche Energie-Agentur (dena)
Die Deutsche Energie-Agentur (dena) ist ein Kompetenzzentrum für angewandte Energiewende und Klimaschutz. Die dena betrachtet die Herausforderungen einer klimaneutralen Gesellschaft und unterstützt die Bundesregierung beim Erreichen ihrer energie- und klimapolitischen Ziele. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 entwickelt die Agentur Lösungen, setzt diese in die Praxis um und bringt Partner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und allen Teilen der Gesellschaft zusammen – national wie international. Die dena ist eine Projektgesellschaft und ein öffentliches Unternehmen im Bundeseigentum. Gesellschafter der dena sind die Bundesregierung und die dena selbst.