Am Standort Esslingen startete Cellcentric die Pilotfertigung von Brennstoffzellen. Bild: Daimler-Truck
Cellcentric: Start der Pilotfertigung

„Brennstoffzellen-Systeme für Lkw in die Großserie bringen“ – Europapremiere auf der IAA-Transportation.

Cellcentric, ein Joint-Venture der Daimler-Truck AG und der Volvo Group, eröffnete kürzlich am Standort Esslingen (Pliensauvorstadt) die Pilotfertigung für Brennstoffzellensysteme. Laut Daimler Truck sei dies ein bedeutender Schritt in Richtung Großserienfertigung. Bis Ende des Jahrzehnts sollen am Standort Lösungen für Langstrecken-Trucks, die mit Brennstoffzellensystemen betrieben werden, entstehen. Brennstoffzellen gelten als Schlüsseltechnologie für die Mobilitätswende im Schwerlast- und Speditionsverkehr. Ein deutliches Bekenntnis auch für den Innovationsstandort Deutschland!

Antriebslösungen für die Großserie

Ziel von Cellcentric sei es, in Baden-Württemberg Antriebslösungen für die Großserie zu entwickeln, zu bauen und weltweit zu vertreiben. In der wettbewerbsintensiven, weltweiten Transportbranche sollen sie bestmögliche Total-Cost-of-Ownership (TCO) erzielen. Letztendlich gelten die TCO, neben der flächendeckenden Infrastruktur und der Verfügbarkeit entsprechender Fahrzeuge sowie dem zugehörigen Servicenetz, als zentraler Faktor für Speditionsbetreiber auch neue Technologien einzusetzen.
Darüber hinaus plant Cellcentric, das gesamte Ökosystem rund um Brennstoffzellensysteme – vom Produkt, über die Wartung bis zur Wiederverwertung am Ende des Lebenszyklus – abzudecken.

 

Die Produktionsschritte für Herstellung von Brennstoffzellensystemen.

 

Beste Standortbedingungen

Cellcentric verfügt mit der modernen Fertigungsstätte Esslingen-Pliensauvorstadt den Angaben zufolge über einen idealen Standort für die Produktion von Brennstoffzellensystemen. Den mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen zirka 10.300 Quadratmeter Produktions- und Logistikfläche sowie Büro- und Verwaltungsräume zur Verfügung. Das Grundstück in unmittelbarer Nähe zur Bundesstraße 10 gehört zum Greenfield Gewerbepark Esslingen.
Cellcentric möchte im nächsten Schritt die notwendigen Fertigungsprozesse am Standort etablieren, um den Großserienanlauf von Brennstoffzellensystemen in hoher Fertigungstiefe vorzubereiten. Dank Komplettproduktion unter einem Dach und hohem Automatisierungsgrad erwartet das Unternehmen eine hervorragende Wertschöpfung, die eine langfristig stabile wirtschaftliche Entwicklung sicherstellen soll.

Die Brennstoffzellen-Technologie ist eine inzwischen praxiserprobte Lösung für den emissionsfreien Langstrecken-Schwerlastverkehr. Bisher erfolgte jedoch keine Fertigung im industriellen Maßstab. Genau darin liegt aber der Schlüssel, um Skaleneffekte zu erzielen, die TCO zu optimieren und Cellcentric langfristig eine solide Wettbewerbsposition zu verschaffen, so Lars Johansson, Chief Commercial Officer und Chief Organizational Officer der Cellcentric GmbH & Co. KG.

Aufbereitung, Wiederverwendung, Recycling

Cellcentrics Ziel sei es ebenfalls, so nachhaltig wie möglich zu agieren. Dazu gehörten sämtliche unternehmerische Prozesse wie beispielsweise die umweltfreundliche Aufbereitung, Wiederverwendung und Rückführung der Brennstoffzellensysteme zum Ende des Lebenszyklus. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft zielt das Circular-Economy-Konzept des Unternehmens auf einen möglichst schonenden Umgang mit Ressourcen, Materialien und Produkten ab.

Europapremiere auf der IAA-Transportation

Cellcentric präsentiert auf der IAA-Transportation in Hannover (17. bis 22. September, Halle 24, Stand Nr. C11) erstmals ein virtuelles 3D-Modell seines zukünftigen NextGen-Brennstoffzellensystems für den Schwerlastverkehr. Die Studie gibt einen Ausblick auf die Dimensionen und das Design der neuen Generation von Brennstoffzellensystemen. Gleichzeitig gibt Cellcentric Leistungsdaten für das effiziente Single-Packaging-Brennstoffzellensystem bekannt, das marktführende TCO (Total Cost of Ownership) bieten soll.

Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 3-2024 der Krafthand-Truck.