Eine starke Verbindung: Die Zusammenarbeit der WM SE mit Welte
Der Nutzfahrzeug-Teilemarkt entwickelt sich hochdynamisch. Veränderungen in der globalen Marktstruktur erfordern immer schnellere Reaktionszeiten Zugleich führt die fortschreitende Konsolidierung des Marktes dazu, dass Unternehmen starke Partner benötigen, um im weltweiten Wettbewerb bestehen zu können. Wie agil Lieferanten reagieren und auf welche Lösungen sie setzen, ist von entscheidender Bedeutung. Wir haben mit Diana Rübsam, Vertriebsleiterin im Bereich NKW beim Großhändler WM SE, über den Nutzfahrzeug-Teilemarkt und die Zusammenarbeit mit dem Gelenkwellen-Spezialisten Welte gesprochen.
Frau Rübsam, der Nfz-Teilemarkt ist stark in Bewegung. Hat sich auch das Bestellverhalten der Kunden verändert?
Gerade im Nutzfahrzeugbereich gestaltet sich das Bestellverhalten eher noch klassisch. Das heißt, es wird weiterhin sehr viel per Telefon bestellt. Viele Nfz-Werkstätten setzen auf ihre vertrauten Ansprechpartner im Innendienst. Da bietet sich der Griff zum Telefonhörer an, es ist der persönlichste und mitunter schnellste Weg. Jedoch wächst die Zahl der Online-Bestellungen stetig. Gerade größere Betriebe mit eigenen Einkäufern nutzen die Möglichkeit, ihre Bestellungen digital abzuwickeln. Wir schaffen die Voraussetzungen, diesen Prozess so bequem wie möglich zu gestalten. Zum Beispiel haben wir im Online-Teilekatalog WMKAT+ ein Programm mit der Bezeichnung ‚myTruck‘ – integriert. Mit der Anwendung lassen sich Ersatzteile der wichtigsten Teilehersteller identifizieren und die Artikelnummern aufschlüsseln. Der Kunde kann auch mit der Fahrgestellnummer die Ersatzteile anhand von Explosionszeichnungen auswählen. Die Verfügbarkeit im Zentrallager oder im lokalen Verkaufshaus wird sofort angezeigt. Zusätzlich ist es möglich bei gewissen Achsherstellern über die Achsnummer entsprechende Ersatzteile herauszusuchen. Kurzum: Wir bauen den digitalen Bereich kontinuierlich aus und stellen auch entsprechende Schnittstellen zur Verfügung. Unter anderem unterstützt uns der Spezialist für Gelenk- und Kardanwellen Welte mit seiner IT-Expertise dabei.
Wie kann man sich den Support von Welte vorstellen?
Besonders im Bereich der Online-Integration erweist sich Welte als äußerst hilfreich für uns. Die größte Herausforderung besteht darin, branchenweit einheitliche Standards zu etablieren. Es werden im Markt eine Vielzahl unterschiedlicher Plattformen und ERP-Systeme genutzt, was die Integration von Informationen entsprechend erschwert. Daraus ergibt sich, dass wir um individuell programmierte Schnittstellen häufig nicht herumkommen. Welte kann auf ein leistungsstarkes Netzwerk von IT-Spezialisten zurückgreifen und jede Schnittstelle auf beiden Seiten maßgeschneidert anpassen. Zum Beispiel ist die TecCom-Anbindung gerade im Nfz-Bereich enorm wichtig.
Gibt es Unterschiede zwischen den Ersatzteilmärkten für Pkw, Nutzfahrzeuge und Busse?
Das Geschäft unterscheidet sich sehr. Das liegt vor allem daran, dass es im Pkw-Bereich deutlich einfacher ist, Ersatzteile zu identifizieren. Da gibt es klare Schlüsselnummern und auch die Auswahl über Explosionszeichnungen ist selten ein Problem. Anders sieht es bei den Nutzfahrzeugen und vor allem bei Bussen aus. Hier sehen wir uns mit einer riesigen Zahl unterschiedlicher Aufbauer, Achsenhersteller oder Anbieter von Ladebordwänden konfrontiert. Wir müssen Achsnummern, Sattelplatten oder Gelenkwellen individuell heraussuchen und ausmessen. Entsprechend größer und komplexer ist auch die Vielfalt der Lieferanten und Kataloge. Für Busse gilt das erst recht. Manche Hersteller legen nicht offen, welche Ersatzteile in Ihren Fahrzeugen verbaut werden. In diesem Fall sind wir auf die Kundenkommunikation angewiesen, um dann die Ersatzteile konkret bestimmen zu können. Auch hier bietet uns Welte mit seinen Lieferanten eine enorme Unterstützung.
Spiegeln sich diese Unterschiede auch in der Qualität der Produkte wider?
Nein, wir machen zwischen Pkw- und Nkw-Teilen keine Unterschiede. Unsere Kunden erwarten bei allen Produkten, die wir vertreiben, höchste Qualität. Aus diesem Grund fahren wir eine klassische Zwei-Marken-Strategie. Das heißt, wir haben zum einen das First-Fitment-Produkt der Erstausrüstung im Angebot, zum anderen eine kostengünstigere Alternative. Die Alternative kommt dann zum Einsatz, wenn eine zeitwertgerechte Reparatur gefragt ist. Das Stichwort lautet: Total Cost of Ownership. Das gilt auch für unseren Gelenkwellenpartner Welte, der mit EDS und EDS Plus ein passendes Sortiment bietet.
Wenn es etwa um die Identifikation der Ersatzteile oder die Auswahl der richtigen strategischen Lieferanten geht, ist WM heute schon sehr gut aufgestellt.
WM ist einer der führenden Teilegroßhändler in Europa. Worauf legen Sie in der Beziehung zu Ihren Lieferanten besonderen Wert?
Eine gute Datenverfügbarkeit ist das A und O. Daten so ausführlich bereitzustellen, wie Welte das tut, – inklusive korrekter Bebilderung und Beschreibung der Ersatzteile – ist sicherlich der wichtigste Faktor. Darüber hinaus legen wir aber auch großen Wert auf Loyalität und Ehrlichkeit.
Haben Sie sich deshalb für die Welte-Group als Lieferanten im Bereich der Gelenkwellentechnik entschieden?
Egal, welche Frage wir an Welte richten, wir erhalten immer eine Antwort, die uns weiterbringt. Dazu kommt: Welte ist Vollsortimenter; wir erhalten also nicht nur Einzelteile, sondern auch komplette Wellen, gewinnen internationale Präsenz und profitieren aufgrund der großen Lagerhaltung von einer schnellen Lieferung. Selbst bei besonderen Kundenwünschen fertigt Welte die benötigten Teile schnell und zuverlässig an. Auch im digitalen Bereich konnten alle wichtigen Komponenten immer genau so umgesetzt werden, dass wir die Teile schnell in unser System integrieren konnten. Wir haben in Welte einen erfahrenen Partner für hochwertige Produkte, auf den wir uns verlassen können und der gemeinsam mit uns die Zukunft der Gelenkwellen gestalten will.
Wie blicken Sie als Teilegroßhändler auf die Zukunft im Nkw-Segment?
Nicht erst seit den zahlreichen globalen und ökonomischen Krisen der letzten Jahre ist klar, dass Unternehmen einen Mehrwert bieten müssen, wenn sie ihre Position im internationalen Umfeld auch in Zukunft behaupten wollen. Wir rechnen auch in naher Zukunft mit weiteren Lieferengpässen aufgrund diverser Umbrüche: Als Systemanbieter ist Welte darauf bestens vorbereitet und wirkt mit einer überdurchschnittlichen Lagerhaltung entgegen. Für uns und unsere Lieferanten bedeutet das letztendlich: Wir müssen digitale Prozesse, Kapazitäten, Kompetenzen und natürlich Sortimente kontinuierlich ausbauen.
Ein weiteres wichtiges Zukunftsthema ist die Elektromobilität, die auch vor dem Nkw-Bereich nicht Halt macht. Gerade bei Ladetechniken und besonderen Batterien haben wir inzwischen viele Ersatzteile im Portfolio, die in den kommenden Jahren noch mehr angefragt werden. Wir sind also sehr gespannt, wie es in diesem Bereich weitergeht, konstatieren aber auch: Wenn es etwa um die Identifikation der Ersatzteile oder die Auswahl der richtigen strategischen Lieferanten geht, ist WM heute schon sehr gut aufgestellt.
Den Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe 2-2024 der Krafthand-Truck.