Georg Blenk. Bild: Christoph Lindau
Editorial - Ausgabe 1-2023

Nicht reden, machen!

Hitzig, aufgeladen wird die Diskussion um die zukünftige Motorisierung der Nutzfahrzeugflotten geführt. Nicht immer, aber allzu oft in den Sozialen Medien, von Jedermann in Facebook, von berufenen in LinkedIn, immer weniger auf Xing. Nicht mangelnde Fachkenntnis, nicht berufliche Befangenheit ärgern mich, vielmehr der teils schroffe, respektlose Ton.

Dabei befinden wir uns in einer hochspannenden Zeit, ich meine technisch, antriebstechnisch. Gegenseitige Motivation und gesunder Wettbewerb auf Augenhöhe ist angezeigt. Niemand weiß zu einhundert Prozent welche Technologien, welche Energieträger sich durchsetzen werden, zu viele Faktoren, Unsicherheiten, politisch-gesellschaftliche Unwägbarkeiten spielen hinein. Nur eines wissen wir: Wir müssen runter mit den Schadstoffemissionen. Höchstwahrscheinlich wird es ein Mix.

„Eines wissen wir: Wir müssen runter mit den Schadstoffemissionen!“

Ist es da nicht äußerst begrüßenswert, dass sich Großkonzerne, der Mittelstand, Start-Ups, zumal hochkooperativ, unterschiedlichen Antriebs- und Energiekonzepten widmen? Allesamt Spezialisten, allesamt hochmotiviert. Hinzu kommen Investoren, die an Ideen glauben, etwas bewegen möchten. Arbeitsplätze werden geschaffen, Berufsbilder werden aufgewertet, attraktiver, spannender. Ein Rennen um optimale Lösungen mit Perspektiven. Besser geht es doch gar nicht!

Ja, aber? Ich weiß, man kann lamentieren, kritisieren, notorisch besser wissen. Keine guten Eigenschaften, wenn es um tragfähige Lösungen geht. Bernhard Wasner von Paul Nutzfahrzeuge bringt es im Interview (ab Seite 54) auf den Punkt: „Wir reden nicht, wir machen“. Ach, im Übrigen: Warum Antriebs-Diversifizierung sinnvoll ist, lesen Sie ab Seite 28.

Ihr
Georg Blenk