Mit Hilfe einer KI-gestützten Technologie kann das neue Nachsichtsystem exakter zwischen Fußgängern und Fahrzeugen unterscheiden. Bilder/Grafiken: Kyocera
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Augen auf im Dunkeln! Neues Nachtsichtsystem von Kyocera

Die Kyocera Corporation hat ein Nachtsichtsystem für Fahrzeuge entwickelt, das Objekte, die eine Kollisionsgefahr darstellen, auch unter schlechten Sichtverhältnissen, wie zum Beispiel bei Nacht, Regen, Schnee oder Nebel genau erkennen kann. Das System soll helfen, die Zahl der Verkehrsunfälle zu verringern, und die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen.

Das Nachtsichtsystem verfügt über den laut Kyocera weltweit ersten Scheinwerfer, der sowohl weißes (RGB) als auch Nahinfrarot-Licht (NIR) auf derselben optischen Achse aussenden kann. Dies ermöglicht eine genauere Objekterkennung als bei alternativen Technologien. Das System integriert RGB-NIR-Sensoren und eine Bildfusions-KI-Erkennungs-Technologie, die das Unternehmen für die hochleistungsfähige Objekterkennung entwickelt hat. Darüber hinaus hat Kyocera eine weitere generative KI-Funktion entwickelt, um Trainingsdaten für eine kosteneffizientere Lern- und Produktentwicklung zu erstellen.

Systemeigenschaften und Hintergrund

1. In Laserscheinwerfer integriertes weißes und Nahinfrarotlicht auf derselben optischen Achse
Das System von Kyocera integriert sowohl weißes als auch Nahinfrarotlicht aus einem Laserscheinwerfer auf einer einzigen optischen Achse. Dies eliminiert die Bildparallaxe und verbessert die Bilderkennung laut Kyocera erheblich. Der integrierte Scheinwerfer enthält außerdem einen extrem hellen, hocheffizienten, miniaturisierten GaN-Laser, der von Kyocera SLD Laser, Inc. entwickelt wurde. Darüber hinaus verfügt das System über eine automatische ‚Strahlformungsfunktion‘ für das RGB- und NIR-Licht. Sie soll das Blenden entgegenkommender Fahrer verhindern, indem das sichtbare Licht bei Bedarf automatisch in einen Abblendlichtwinkel umgeschaltet wird, während das NIR-Licht im Fernlichtmodus verbleiben kann.

 

Weißes Licht und Infrarot: Daten- und Bildfusions-Technologie von Kyocera.

 

2. Genauere Objekterkennung durch den Einsatz der proprietären Kyocera-KI-Technologie zur Bildfusionserkennung
Der am Fahrzeug angebrachte RGB-NIR-Sensor von Kyocera nutzt die in den Advanced Technology Laboratories entwickelte Original-KI-Technologie zur Bildfusionserkennung. Anstatt die Bilddaten aus den beiden Quellen einfach zu kombinieren, nutzt Kyoceras System qualitative KI, um sowohl RGB- als auch NIR-Bilder zu vergleichen und zu bewerten und so selbst bei schlechten Sichtverhältnissen mit hoher Genauigkeit zwischen Fußgängern und Fahrzeugen zu unterscheiden.

3. KI ermöglicht eine deutliche Senkung der Entwicklungskosten bei gleichzeitiger Verbesserung der Erkennungsleistung
Herkömmliche Methoden erfordern laut Kyocera das Sammeln großer Mengen von NIR-Trainingsdaten. Dies stellt einen zeit- und kostenintensiven Prozess dar. Die KI-Technologie von Kyocera hingegen generiert Trainingsdaten automatisch. Dadurch kann dieser Ansatz die Trainingskosten erheblich reduzieren und gleichzeitig eine hohe Erkennungsgenauigkeit gewährleisten.

Video: Vorstellung von Kyoceras neuem Nachtsichtsystem für Pkw und Lkw

https://www.youtube.com/watch?v=q3Am3wZJXpE

 

Künftige Entwicklungen

Kyocera möchte die Forschung und Entwicklung für dieses System weiter fortsetzen und strebt die Markteinführung nach 2027 an. Das Unternehmen möchte auch einen Beitrag für mehr Sicherheit im Verkehrssektor leisten, unter anderem durch Technologien für die Verkehrsüberwachung wie zum Beispiel intelligente straßenseitige Infrastruktureinheiten (RSUs) und andere Geräte. Zudem wird das Unternehmen die Weiterentwicklung seiner Technologien für andere Anwendungsgebiete, von der Nachtsicherheit bis hin zu Liefersystemen, vorantreiben.