Wenn ein mit eCall ausgestattetes Fahrzeug einen schweren Unfall hat, ruft das eCall-Modul automatisch die nächste Notrufzentrale an und übermittelt die genauen Koordinaten des Unfallorts.
eCall kann auch manuell per Knopfdruck ausgelöst werden, etwa wenn jemand Zeuge eines Unfalls wird. Egal ob manuell oder automatisch ausgelöst, neben der Datenübertragung (Unfallort, -zeit etc.) wird stets auch eine Sprachverbindung aufgebaut. So kann jeder Fahrzeuginsasse, der in der Lage ist zu sprechen, weitere Details des Unfalls mitteilen.
Durch die sofortige Information und die genaue Kenntnis des Unfallorts wird die Reaktionszeit der Rettungskräfte der EU zufolge im ländlichen Raum um 50 % verringert, und in Städten um 40 %.
Die Chancen des 112-eCall bleiben ungenutzt
Nur in den wenigsten Fahrzeugen ist der „echte“ eCall verbaut, bei dem europaweit zuverlässig die Rettungsleitstelle angerufen wird. Das zeigt eine Recherche des ADAC, verbunden mit konkreten Forderungen des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs. mehr …
Studien gehen davon aus, dass sich damit EU-weit jährlich mehrere hundert Leben retten lassen. Außerdem führt der automatische Notruf zu einer schnelleren Behandlung von Verletzten und verbessert so die Heilungschancen für Unfallopfer.
eCall ermöglicht laut EU nicht, den Weg des Fahrzeugs zu verfolgen, da das System erst durch den Unfall aktiviert wird. Somit soll es datenschutzrechtlich unbedenklich sein.
Neben den Befürwortern gibt es auch Bedenkenträger hinsichtlich des Datenschutzes. Sie sehen bei der Entwicklung von eCall-Systemen die Notwendigkeit, eine Vielzahl von weiteren rechtlichen, technischen und organisatorischen Regelungen umzusetzen, um Daten abzuschotten und einen unbefugten Zugriff (Vertraulichkeit) zu verhindern.