3-4/2024

Mit dem schleichenden Abschied vom Verbrennungsmotor geht irgendwann eine Ära zu Ende, wegen der viele Kfz-Profis diesen Beruf gewählt haben. So viel Spaß beim Fahren von E-Autos zwar aufkommt, eine E-Maschine wird nie die Emotionen wecken wie ein Triebwerk, in dem Kolben auf und ab rasen, oder der Sound verbrannten Benzins. Was ein Mechanikerherz vor allem auch höherschlagen lässt, ist, wenn ein Motor nach einer Reparatur wieder tadellos schnurrt.

Und in Zukunft? Schwer vorstellbar, dass ein laut- und charakterloser E-Motor eine solche Faszination für einen Schrauber ausübt. Kaum vorstellbar, dass es jene „technischen Filetstückchen“ sein werden, die viele Autobauer und Zulieferer im Januar auf der Consumer Electronics Show CES in Las Vegas vorgestellt haben. Es spricht Bände, wenn diese Unternehmen der ursprünglich der Elektronikindustrie gewidmeten Messe inzwischen einen höheren Stellenwert einräumen als manchem traditionellen Autosalon. In Las Vegas wurden KI-gestützte Infotainmentsysteme, neue Ideen und Sensoren für Fahrerassistenzsysteme und andere Spielereien neben durchaus auch nutzwertigen Innovationen für Automotive-Anwendungen gezeigt. Und die OEMs präsentierten stolz ihre neuesten Modelle mit allerlei Consumer Electronic und Fahrerassistenten.

Ich meine, dass in Zukunft solche Features die Kaufentscheidung für ein Fahrzeug viel mehr beeinflussen werden als der Motor – egal ob Verbrenner oder E-Antrieb. Für mich ist es einfach logisch, dass für die Instagram- und TikTok-Generation raffinierte Tools zur Vernetzung wichtiger sind als gute Ingenieurskunst, ohne dass dabei der Wunsch nach dem eigenen fahrbaren Untersatz verlorengeht. Zeiten ändern sich nun mal.

Wer aber soll sich künftig noch für das Reparieren von Autos begeistern? Eher IT-Nerds wie Sheldon aus der US-Serie „The Big Bang Theory“? Wohl kaum. Schließlich verlangen Arbeiten an Bremsen, Fahrwerk oder Lenkung nach wie vor Schrauber, deren Leidenschaft dem Gesamtwerk Auto gilt, so wie es auch schon immer war.