Das mögen viele Schrauber doof finden
es scheint, als sei besiegelt, wohin die Reise antriebstechnisch geht. In Richtung batterieelektrischer Fahrzeuge. Denn diese Technologie wird dank des Anfang November stattgefundenen sogenannten Autogipfels von der Bundesregierung am meisten gepusht – so wie es anderswo und allen voran im größten Autoabsatzmarkt China schon lange der Fall ist. Bis 2022 sollen hierzulande 50.000 öffentliche Ladesäulen vorhanden sein. Für 2030 sind eine Million avisiert. Zwar beteuert Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, man sei technologieoffen, nur sind die Fördermaßnahmen für den Wasserstoffantrieb nicht mal im Ansatz vergleichbar mit dem „Masterplan für die Ladeinfrastruktur von Batterieautos“.
Hinzu kommt, dass die hiesigen Autobauer – allen voran Volkswagen – angekündigt haben, in den nächsten Jahren zig neue reine E-Autos und Hybridmodelle an den Start zu bringen. Fahrzeuge mit einer Brennstoffzelle hingegen stehen bei den Deutschen weniger im Fokus – anders als etwa bei Hyundai oder Toyota. Doch ob Brennstoffzelle oder E-Auto, für die Kfz-Branche ist eines ganz klar: Mittelfristig wird jede Werkstatt an Autos mit elektrischem Antrieb schrauben müssen. Auch weil es Autobauer gibt, die schon bald gar keine reinen Benziner oder Diesel mehr anbieten – wie etwa Honda für sich ab 2022 für den hiesigen Markt beschlossen hat.
Den Hype um E-Fahrzeuge mögen viele Schrauber – und nicht nur die – doof finden, wie man bei jeder Gelegenheit in den sozialen Medien immer wieder lesen kann. Nur geht es nicht darum. Letztlich ist entscheidend, ob die Autofahrer auf elektrisierte Pkw stehen? Ich denke, es könnten mittelfristig mehr sein als es im Moment vorstellbar scheint. Nicht nur wegen der E-Prämie von 6.000 Euro für Neuwagen mit alternativem Antrieb, sondern auch, weil E-Autos einfach Spaß machen und weniger Wartungskosten verursachen – zum Leidwesen des Kfz-Gewerbes. Hinzu kommt: Die Preise für E-Mobile sinken, die Reichweiten steigen.
Für Kfz-Profis bedeutet das: Man muss kein Fan von E-Mobilen sein und werden, sich dieser Technologie zu verschließen, kann es aber auch nicht sein. Wohin das führen kann erlebt die deutsche Automobilindustrie gerade schmerzhaft, die lange die E-Mobilität nicht ernst nahm und jetzt hinterherhechelt.