Titelbild Krafthand 11/2023
Ausgabe:

11/2023

Erscheinungstermin:1. Juni 2023
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Editorial

Falsche Bescheidenheit

Eric Schweitzer, lange Zeit Chef des Umweltdienstleisters Alba Group, definiert Nachhaltigkeit so: „Bei allem, was man tut, das Ende bedenken.“ Das ist eine Denkweise, die mir sehr gefällt. Doch etwas zu Ende denken ist nicht selbstverständlich. Häufig werden Entscheidungen – ob betriebliche oder private – getroffen, ohne dass sich der Entscheider bewusst macht, was das am Ende für alle Beteiligten bedeutet.

Fehlt hier die Phantasie oder mangelt es an Bereitschaft? Setzt vielleicht die Bequemlichkeit wie so oft Grenzen? Oder ist der Wunsch nach etwas so groß, dass weitere Überlegungen über ein eventuell unerwünschtes Ende nur stören? Möglicherweise von allem etwas.

Dennoch wird allseits nachhaltiges Handeln gefordert – im Sinne von umwelt- und ressourcenschonend. Die Gründe sind hinlänglich bekannt. Insbesondere die individuelle Mobilität steht dabei aktuell im Fokus – wie in Krafthand schon häufig thematisiert. Aber nicht nur das Ob und Wie des Autofahrens selbst steht hier auf dem Prüfstand. Schließlich ist die komplette Automobilbranche eine der ressourcen- und energieverschlingendsten überhaupt. Das Potenzial ist also riesig.

Jeder einzelne Player dieses Geschäfts ist demnach in der gesellschaftlichen Pflicht, sich Gedanken darüber zu machen, wie nachhaltiges Verhalten gelingen kann – und es dann auch umzusetzen. Und wie unser Branchenspezial in der Krafthand zeigt, gibt es schon zahlreiche Hersteller, Dienstleister und Werkstätten, die konkret handeln. Das ist erfreulich. Was wir aber auch erfahren, ist, dass sich Werkstattkunden bislang nur wenig dafür interessieren, ob und wie die Werkstatt ihres Vertrauens Nachhaltigkeit auf der Agenda hat. Das könnte man ändern, indem die vielen bereits umgesetzten Aktivitäten der Branche besser bekannt gemacht werden.

Bewusstheit ist das Zauberwort. Je mehr Aufklärungsarbeit hier geleistet und je häufiger das Thema kommuniziert wird, desto mehr Aufmerksamkeit erhält es und desto bewusster wird es den Menschen. Also liebe Kfz-Betriebe: Nur keine falsche Bescheidenheit! Tun Sie Gutes und erzählen Sie darüber. Denn nur wenn (potenzielle) Kunden erfahren, an welchen Stellschrauben Sie drehen, um nachhaltig und verantwortungsvoll zu handeln, haben sie die Möglichkeit, ihre (richtige) Wahl zu treffen.


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