Der Einsatz von Automatikgetrieben, stufenloser Automatik und automatisierter Schaltgetriebe nimmt immer mehr zu. Dabei unterliegen die eingesetzten Getriebeöle Verschleiß- und Alterungsprozessen. In der Folge kommt es zu verzögerten Schaltvorgängen und Schaltstößen oder -ruckeln. Der Einsatz des neuen Servicegeräts Gear-Tronic II von Liqui Moly soll dies verhindern.
Der Ölwechsel bei Automatikgetrieben ist ungleich komplizierter als ein Motorölwechsel. Beim Motorölwechsel öffnet der Mechatroniker die Ablassschraube an der Ölwanne und das gesamte Öl kann herausfließen. Macht er dies beim Automatikgetriebe, bleibt aufgrund der Konstruktion viel Altöl im Getriebe zurück – bis zu zwei Drittel der gesamten Ölmenge. So war bisher beim Wechsel des Getriebeöls eine Verunreinigung des Frischöls mit dem verbliebenen Altöl vorprogrammiert.
Das neue Automatikgetriebeöl-Servicegerät soll dem Kfz-Fachmann nun einen nahezu vollständigen Flüssigkeitsaustausch ohne Vermischung von Frisch- und Altöl ermöglichen. Nur so kann Produktinformationen zufolge das neue Öl seine volle Performance entfalten. Der Zugang erfolgt je nach Fahrzeughersteller und -modell entweder über das Messstab-Führungsrohr, über die Schlauchanschlüsse am Getriebekühler oder direkt am Getriebe. Liqui Moly bietet hierfür universelle und fahrzeugspezifische Adapter an.
Gleichzeitiges Entleeren und Befüllen
Das gleichzeitige Entleeren und Befüllen des Getriebes erledigt das Servicegerät vollautomatisch. Der Nutzer muss den Ablauf nicht beaufsichtigen. Die Menüführung über den Touchscreen erfolgt computergestützt. Eine integrierte Fahrzeugdatenbank zeigt dem Mechatroniker an, welches Getriebeöl das jeweilige Fahrzeug benötigt und wie groß die Füllmenge ist. Zudem sind die Anzugsdrehmomente der Ölwanne sowie der Ablass- und Kontrollschrauben hinterlegt. Nach Abschluss der Servicearbeiten lassen sich diese mit dem integrierten Drucker dokumentieren.
Mit steigender Komplexität der Getriebesteuerung durch Erhöhung der Gangstufen auf fünf bis neun Gänge und der Erweiterung der Fahrstufen unter anderem auf Komfort, Sport und Winter steigen auch die Leistungsanforderungen des Getriebes. Dies macht sich an der enormen thermischen und mechanischen Belastung des Getriebeöls bemerkbar. Die Folge: erhöhter Verschleiß und somit erhöhter Wartungsbedarf.
Bei Funktionsbeanstandungen reicht allerdings ein Ölwechsel nicht aus. Das Getriebe muss der Kfz-Fachmann spülen. Wird das Getriebeöl nicht rechtzeitig getauscht, können darin enthaltener Schmutz, Metallabrieb, Wasser und Glykol kostspielige mechanische Schäden in der elektronischen Schaltbox sowie an der Mechanik verursachen.
Deshalb sprechen immer mehr Fahrzeughersteller Empfehlungen für den Getriebeölwechsel aus, abhängig von Fahrleistung und Fahrweise. Dies gilt auch für sogenannte Lifetime-Befüllungen. Werkstätten können jetzt mit dem Gear-Tronic II ihr Serviceangebot um den Ölwechsel von Automatikgetrieben und automatisierten Schaltgetrieben erweitern.