Das Handbuch „Garage Structure in the European Car Aftermarket 2017“ von Wolk After Sales Experts bietet einen Überblick über die Werkstattstruktur und die Werkstattkonzeptlandschaft in Europa. Der Report gibt unter anderem Auskunft über die Anzahl der Outlets und deren Verteilung in Europa: So waren im Jahr 2017 in Europa 396 Werkstattkonzepte aktiv und damit zwölf mehr als zwei Jahre zuvor.
Einige Konzepte kommen in verschiedenen Ländern vor. 40 Prozent davon sind Multi-Brand Mechanikwerkstätten. Mit 6.400 Partnern in allen 35 analysierten Ländern ist Bosch Car Service das größte freie Werkstattkonzept in Europa. IAM-Werkstattkonzepte in diesem Bereich werden von Teileherstellern, Einkaufskooperationen oder großen Teiledistributoren betrieben.
30 Prozent folgen einem Werkstattkonzept
Autoglas-Werkstattkonzepte sind zumeist regional ausgelegt, abgesehen von den beiden großen, überregionalen Konzepten Carglass, Saint-Gobain Glassdrive und Pilkington Team Partner. Gezählt wurden mehr als 100.000 Outlets für Mechanik, Karosserie & Lack, Reifen, Autoglas sowie Fast Fitter.
Circa 30 Prozent aller Werkstätten in Europa sind einem Werkstattkonzept angeschlossen. Hierbei gelte es allerdings in der Qualität der einzelnen Systeme zu differenzieren: Neben den bekannteren Vollsystemen, sind Einsteigersysteme ebenfalls berücksichtigt. 82 Prozent der Werkstätten in Europa sind IAM-Werkstätten. 51 Prozent dieser Werkstätten sind spezialisiert auf die Bereiche: Reifen, Autoglas, Lack- und Karosseriearbeiten, Fast Fitter oder andere Spezialisierungen. Mechanikwerkstätten stellen mit 49 Prozent der Gesamtheit den größten Anteil dar.
Durchschnittlich bearbeitet eine IAM-Werkstatt in Europa 882 Fahrzeuge. Mehr als 1.400 Fahrzeuge entfallen durchschnittlich in Deutschland auf eine Werkstatt. Dies entspricht der höchsten Verteilung in Europa, vor Großbritannien mit 1.300 Fahrzeugen pro Werkstatt.
Konzentrationsprozess erwartet
Als Thesen formuliert der Report unter anderem: Im westeuropäischen Kfz-Ersatzteilmarkt sind zu viele Service-Konzepte etabliert und die Entwicklung dieser geht nicht parallel mit der Bekanntheit und Akzeptanz der Autofahrer einher. Außerdem nehme die Mehrheit der Autofahrer Werkstattkonzepte nicht als Alternative zu Markenwerkstätten wahr.
Obendrein sind die Werkstattkonzepte vor allem auf den technischen Support konzentriert und geben keine Managementunterstützung. Nur 10 bis 25 Prozent der Konzeptunternehmer zeigten eine gute Kaufloyalität gegenüber dem Konzeptbetreiber und folgen der allgemeinen Konzeptpolitik. Nicht zuletzt nehmen die Marktforscher an, dass die hohen Kosten der Werkstattkonzepte die Zahl der Partner in Zukunft verringern wird (Konzentrationsprozess) und ebenso auch die Zahl der angebotenen Module.