Mit einem Umsatzwachstum von neun Prozent hat ZF Friedrichshafen das Jahr 2014 abgeschlossen. Der Konzern erwirtschaftete einen Umsatz von 18,4 Milliarden Euro. Zugleich hat ZF die Profitabilität weiter gesteigert: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um mehr als ein Drittel auf rund 1,1 Milliarden Euro zu.
Wachstumstreiber für ZF war vor allem das Geschäft mit Pkw-Automatgetrieben und -Achssystemen. ‚Besonders das 8-Gang-Automatgetriebe, dessen zweite Generation wir im vergangenen Jahr präsentiert haben, ist bei den Kunden sehr gefragt‘, sagte ZF-Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Sommer. Als schwieriger hat sich hingegen der Markt für Nutzfahrzeuge und Arbeitsmaschinen erwiesen.
TRW-Übernahme als Meilenstein 2014
‚Für ZF war 2014 ein Jahr wichtiger strategischer Weichenstellungen‘, betonte Sommer. Die herausragende Weichenstellung sei die Vereinbarung über die Übernahme von TRW gewesen. ‚Die Kunden von ZF und TRW werden dadurch ein breites Produktportfolio aus einer Hand erhalten, das sowohl in der Antriebs- und Fahrwerktechnik als auch bei Sicherheits- und Assistenzsystemen Lösungen für die Mobilität der Zukunft bietet.‘
Komfortable Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote des Konzerns lag zum Jahresende 2014 relativ konstant bei 34 Prozent. Die Nettofinanzposition war weiterhin positiv und lag mit 1,4 Milliarden Euro sogar um 37 Prozent über dem Vorjahr. Mit Blick auf die Akquisition von TRW sagte Finanzvorstand Dr. Konstantin Sauer: ‚Damit sind wir vor der TRW-Übernahme weiterhin nettoschuldenfrei und verfügen über eine sehr komfortable Eigenkapitalquote. Das ist eine hervorragende Ausgangsposition für die anstehende Übernahme.‘
ZF hatte sich bereits zur Vertragsunterzeichnung mit TRW Kreditzusagen von Banken über 12,5 Mrd. Euro in Form einer Brückenfinanzierung und längerfristiger Bankdarlehen gesichert. Durch die erfolgreiche Platzierung eines Schuldscheindarlehens über 2,2 Mrd. Euro im Januar 2015 und den Verkaufserlös für ZF Lenksysteme wurde die Brückenfinanzierung in der Zwischenzeit bereits deutlich reduziert.
Integration in vier Phasen
Die Integration von TRW in den ZF-Konzern soll in vier Phasen umgesetzt werden, die sich insgesamt über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren erstrecken: In Phase 1 geht es um die Vorbereitung des ‚Day 1‘ nach der vollzogenen Übernahme. In Phase 2 ist geplant, TRW als fünfte Division zu integrieren. Für die dritte Phase ist eine projektbasierte Zusammenarbeit vorgesehen. Eine strukturelle Integration soll erst in Phase 4 stattfinden. Priorität haben dabei die Bereiche Vertrieb, Aftermarket und Einkauf.