Mit scharfer Kritik hat der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) auf die Ankündigung der HUK-Coburg reagiert, ihre Werkstattaktivitäten in allen Bundesländern anbieten zu wollen. Deshalb ersucht der ZDK das Bundeskartrellamt um Prüfung.
Medienberichten zufolge plant die HUK Coburg, über ein Netz von etwa 300 Partnerwerkstätten künftig Reparatur- und Wartungsarbeiten zu Preisen anzubieten, die etwa 30 Prozent unter dem Niveau von Vertragswerkstätten liegen. Dem ZDK zufolge habe der Versicherer vor, mit Festpreisen für bestimmte konkrete Dienstleistungen zu werben. Ob dies kartellrechtlich zulässig ist, daran hegt der ZDK seine Zweifel. Aus diesem Grund werde der Verband das Bundeskartellamt um Prüfung ersuchen.
Wettbewerbsdruck erhöht sich
Aus Sicht des ZDK gehe es "wohl vor allem um einen zusätzlichen Lockreiz außerhalb" des eigentlichen Geschäftsfeldes der HUK Coburg. Die Verbandsvertreter des Kfz-Gewerbes sehen darin eine weitere massive Erhöhung des Wettbewerbsdruck im Kfz-Service.
Der Umsatz im Servicegeschäft war im vergangenen Jahr erstmals seit dem Jahr 2002 wieder zurückgegangen, und zwar bundesweit um 3,4 Prozent auf 29,9 Milliarden Euro. Dazu habe auch das Schadenmanagement der Versicherer und Flottenbetreiber beigetragen, so ein ZDK-Sprecher.
Am Ende fehle der erforderliche Ertrag, um in die notwendige Weiterbildung der Mitarbeiter sowie in die modernste Werkstattausrüstung für die sich rasant entwickelnde Fahrzeugtechnik zu investieren.
Langfristige Nachteile für das Servicegeschäft befürchtet
Der Druck auf die Werkstätten sei noch nie so hoch gewesen wie derzeit. Wenn die HUK-Coburg mit ihrem Projekt Erfolg habe, würden andere Versicherer wie beim Schadenmanagement nachziehen. Dies werde sich nachhaltig negativ auf das Servicegeschäft und damit auf zahlreiche Kfz-Betriebe auswirken, so der ZDK.