In einem Pressegespräch äußerte sich der Präsident des Kfz-Gewerbes Jürgen Karpinski über die Geschäftsentwicklung im ablaufenden und die Aussichten für das neue Jahr. Außerdem sprach er an, wer Zugang zu den Daten aus vernetzten Fahrzeugen haben muss und wer tatsächlich Anspruch auf diese erhebt.
Auf den Punkt gebracht wird 2016 ein gutes Jahr für die Branche. ZDK-Präsident Jürgen Karpinski zufolge sollte die Zahl der Pkw-Neuzulassungen bis Ende des Jahres die Hürde von 3,3 Millionen Einheiten überspringen. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist für das laufende Jahr von knapp 7,4 Millionen Besitzumschreibungen auszugehen.
Bei der Werkstattauslastung zieht das Kfz-Gewerbe ebenfalls eine positive Bilanz: Sie wird mit durchschnittlich zwei Prozentpunkten über dem Vorjahresniveau liegen.
Aussichten 2017
Bei der Prognose für das kommende Jahr stützt sich der ZDK bei seiner Analyse auf Gutachten führender deutscher Wirtschaftsinstitute. Zwar sagen diese weiterhin eine gute wirtschaftliche Entwicklung und gute Finanzierungsbedingungen für Endverbraucher voraus, jedoch gehen die Wirtschaftsweisen auch von einer steigenden Inflationsrate aus. Nicht zuletzt deshalb geht der ZDK für 2017 von einem leichten Zulassungsrückgang auf 3,2 Millionen Neufahrzeuge aus. Denn durch die Diskussion um drohende Fahrverbote und blaue Plaketten ist Karpinski zufolge mit negativen Auswirkungen im Privatkundengeschäft für Neuwagen zu rechnen.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist für 2017 von einer vergleichbaren Entwicklung wie in diesem Jahr auszugehen. Es sollte also wieder 7,3 bis 7,4 Millionen Besitzumschreibungen geben. Im Servicesektor geht der ZDK-Präsident von einer stabilen Nachfrage bei Wartungs- und Reparaturarbeiten aus.
Branche im Umbruch
Bei aller guten Prognose ging der Karpinski im Pressegespräch auch auf künftige Trends ein, denen sich die Branche stellen muss. „Alternative Antriebe, autonomes Fahren, vernetzte lnfrastruktur, virtuelle Erlebniswelten, neue Mobilitätskonzepte – die Automobilbranche ist im Umbruch. Diese Entwicklungen wirken sich unterschiedlich auf das Kfz-Gewerbe aus“, sagt Karpinski. Die Digitalisierung bringe Chancen mit sich. So dürften sich auf Basis der Kundendaten, die sich aus vernetzten Fahrzeugen gewinnen lassen, neue Geschäftsmodelle entwickeln.
Der Knackpunkt: „Insbesondere bei Daten aus vernetzten Fahrzeugen bestehen Fahrzeughersteller auf einer einseitigen Kontrolle des Datenflusses“ meint Karpinski und weist auf Folgendes hin: „Derjenige, der den prioritären Zugang zu diesen Daten erhält, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil.“ Deshalb fordert er, dass nicht nur die Fahrzeughersteller, sondern auch andere interessierte Marktakteure – und somit auch Automobilhändler – gleichberechtigten Zugang zu diesen Daten erhalten.