Freier Zugang zu Fahrzeugdaten

ZDK mahnt Umsetzung der sektorspezifischen Regulierung an

Ein fairer und freier Wettbewerb für die gesamte Automobilwirtschaft ist laut ZDK nur mit einer sektorspezifischen Regulierung des Zugangs zu Fahrzeugdaten und -funktionen möglich. Bild: ProMotor/T.Volz

Nachdem das Landgericht Köln – wie berichtet – das Urteil des Europäischen Gerichtshofs bekräftigt hat, wonach unabhängige Wirtschaftsakteure Anspruch haben auf freien Zugang zu Reparatur- und Wartungsdaten sowie Informationen des Onboard-Diagnosesystems (OBD) einschließlich des Schreibzugriffs gemäß der Typgenehmigungsverordnung 858, mahnt der ZDK eine rasche Umsetzung der sektorspezifischen Regulierung (SSL) an als „wichtigen Schritt hin zu diesem fairen und freien Wettbewerb“.

Der Verband bemängelt: „Obwohl die EU-Kommission diese Regulierung bereits erarbeitet hat, steht die Veröffentlichung, die ursprünglich für Dezember 2023 geplant war, noch aus. Damit ist eine Umsetzung in der laufenden Legislaturperiode praktisch ausgeschlossen.“ Laut ZDK bestehe die Gefahr, dass sich „oligopole Strukturen zementieren“, bei denen die Hersteller das alleinige Zugangsrecht zu Fahrzeugdaten, -ressourcen und -funktionen halten.

Aufgrund der Dringlichkeit hat ZDK-Präsident Arne Joswig Verkehrsminister Volker Wissing per Brief dazu aufgefordert, sich für einen Beschluss des Ministerrats einzusetzen, der eine schnelle Umsetzung der SSL in der nächsten europäischen Legislaturperiode herbeiführt. Wie Joswig schreibt, sei es dafür notwendig, dass der Rechtsakt nach der Europawahl schnellstmöglich von der EU-Kommission veröffentlicht wird. „Nur so wird Verbrauchern die Wahlfreiheit zwischen gleichberechtigten Serviceanbietern im Automobilmarkt garantiert.“

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