Coparts-Geschäftsführer Dirk Wittenberg hat vor rund einem Jahr die Spitze des Einkaufsverbands übernommen. Vor diesem Hintergrund und den bevorstehenden Profi Service Tagen auf dem Frankfurter Messegelände hat Krafthand ihn interviewt.
Herr Wittenberg, wie fällt Ihre Bilanz nach knapp einem Jahr als neuer (alleiniger) Geschäftsführer von Coparts aus?
Ich ziehe eine sehr positive Bilanz. Wir haben uns in den ersten Monaten auf die punktuelle Verstärkung der Organisation fokussiert und mit Holger Schirge und Olaf Bruno zwei sehr erfahrene Führungskräfte für Einkauf und Systemleitung hinzugewonnen. Zusätzlich haben wir das Team in den Bereichen Systempartnermanagement, Einkauf, Werkstattausrüstung und Buchhaltung verstärkt. Damit setzen wir ein deutliches Zeichen für Stabilität und Wachstum.
Grundsätzlich bewegen wir uns alle in einem immer schnelleren und dynamischeren Umfeld mit neuen Herausforderungen. In vielen Gesprächen haben wir die Erwartungen und Bedürfnisse unserer Gesellschafter, Konzeptpartner, Lieferanten und Servicepartner an die Coparts-Zentrale konkretisiert. Diese Erwartungen werden wir nun bewerten und nach und nach in unsere Services und Konzepte einfließen lassen.
Sie sagten im September 2021, dass besonders die Themen Digitalisierung und Telematik zu den großen Herausforderungen zählen. Sind Sie hier schon einen Schritt weiter?
In einem von schnellen Veränderungen geprägten Umfeld ist Geschwindigkeit im Datenaustausch und Digitalisierung von Prozessen von hoher Bedeutung: Hier gilt es, auch unsere eigenen Geschäftsprozesse immer wieder auf den Prüfstand zu stellen. Unser Ziel ist eine Datenplattform für einen sehr effizienten Datenaustausch mit Gesellschaftern, Lieferanten und Servicepartnern sowie unseren Dienstleistern.
Wie stellt sich aktuell die Situation rund um (Teile-)Verfügbarkeit, Lieferzeiten und Preissteigerungen in Ihrem Einkaufsverband dar?
Die Frequenz der Preiserhöhungen hat deutlich zugenommen. Lieferzeiten sind weniger verlässlich als in der Vergangenheit. Der Mangel an Rohstoffen stellt die gesamte Branche nahezu täglich vor große Herausforderungen. Und selbst wenn Teile verfügbar sind, sorgen mangelnde Transportkapazitäten oder auch manchmal eine ganz banale Verknappung von Europaletten oder deren explodierende Preisentwicklung für Verzögerungen oder Verteuerung. Durch Bestandserhöhungen bei unseren Coparts-Gesellschaftern und Lieferanten und nicht zuletzt durch eigene Lagerflächen etwa für CAR1-Werkstattausrüstung gelingt es uns, Engpässe weitgehend zu vermeiden oder auf ein Minimum zu reduzieren.
Sie veranstalten am 19. und 20. November 2022 zum 14. Mal die Profi Service Tage. Was erwartet die Besucher auf dem Frankfurter Messegelände in Halle 3?
Wir freuen uns sehr darauf, unsere Kunden, Lieferanten und Gesellschafter wieder persönlich begrüßen zu können. Nach wie vor stehen Fachgespräche an den zahlreichen Messeständen im Vordergrund: Trends für die Zukunft – Technik zum Anfassen. Zu zahlreichen Technologiethemen findet der Besucher eine breite und praxisnahe Information: Wie sieht eine E-Achse aus? Welchen Einfluss hat die Elektromobilität auf den Reifen? Und natürlich widmen wir uns Themen zu Dieselpartikelmessung, Thermomanagement und Fahrerassistenzsystemen. Wir zeigen die gesamte Dienstleistungskompetenz der Coparts: Konzepte, Dienstleistungen unserer Partner, unsere Eigenmarke CAR1, das Schulungsangebot MotorKolleg und nicht zu vergessen das Flottenmanagement durch die G.A.S. Wir haben aber nicht nur spannende Aktionen für unsere Pkw-Werkstätten und -Händler, unser großer NKW-Bereich macht die PROFI SERVICE TAGE auch für die „schweren Jungs“ zum Pflichttermin!
Und schließlich freue ich mich jetzt schon auf unsere große Abendveranstaltung im 1. Stock der Messehalle 3. Nach einem ereignisreichen ersten Messetag bietet der Abend auch Zeit für „Benzingespräche“ in entspannter Atmosphäre.
Was sind Ihre Pläne mit Coparts in der näheren Zukunft?
Um noch schneller und flexibler auf äußere Einflüsse reagieren zu können, möchten wir uns sehr eng mit unseren Gesellschaftern, Lieferanten und Dienstleistern „verzahnen“, etwa im Bereich des effizienten Datenaustausches. Hierzu werden wir eine entsprechende Datenplattform aufbauen – ein spannendes Projekt, zu dessen Umsetzung wir noch weitere Kolleginnen und Kollegen einstellen.
Und auch wenn es eine abgedroschene Phrase ist: Stillstand ist Rückschritt. Natürlich entwickeln wir uns permanent weiter. Wir wollen nicht reagieren, sondern agieren. Wir durchleuchten unsere Konzepte und optimieren bestehende oder entwickeln neue Servicebausteine für unsere Konzeptpartner. Wir werden da spannende Projekte „auf die Straße bringen“ – lassen Sie sich überraschen!
Herr Wittenberg, vielen Dank.