Wie Werkstätten die Vorbehalte ihrer Kunden gegen eine Reifenreparatur entkräften können
In der ADAC-Pannenstatistik 2022 stehen Reifenschäden auf Platz fünf der häufigsten Ursachen für Autopannen in Deutschland. Zweifellos gibt es dabei viele irreparable Reifenschäden, die einen neuen Pneu erfordern. Kfz-Profis wissen jedoch, dass im Werkstattalltag viele Neureifen verkauft werden, obwohl sich der alte auch reparieren ließe.
Da im umkämpften Neureifengeschäft bekanntlich keine großen Gewinne zu erwarten sind, ist nicht nur aus ökologischen Gesichtspunkten zu überlegen, ob es nicht sinnvoller ist, den Kunden von einer Reparatur zu überzeugen. Bei steigenden Preisen für einige Reifenmodelle könnte dies zu einer echten Win-Win-Situation führen.
Um Werkstätten bei der Überzeugungsarbeit zu helfen, hat sich Krafthand beim Reifenreparaturspezialisten Rema Tip Top informiert, welche Pro-Argumente am schlagkräftigsten sind und mit welchen Vorbehalten die meisten Werkstätten konfrontiert sind.
Ludwig Ketzer, Produktmanager bei Rema Tip Top, ist der Überzeugung, dass Neuware in den Augen vieler Verbraucher immer noch mehr Wert hat als reparierte Güter. Trotzdem ist seiner Ansicht nach auch festzustellen, dass sich in letzter Zeit in vielen Bereichen eine neue Reparaturkultur entwickelt, die vor allem das Thema Nachhaltigkeit im Blick hat. Zwar wächst auch das Vertrauen in die Reparatur von Autoreifen, doch ist laut Ketzer noch viel Aufklärung nötig.
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Der Experte erwähnt einen typischen Fall, der in Werkstätten häufig vorkommt: Ein Autobesitzer ist in einen spitzen Gegenstand gefahren. Die Diagnose: Die Stichverletzung in der Lauffläche ist reparabel, weil die Ausdehnung nicht mehr als 6 mm im Durchmesser beträgt. „Bei einem Restprofil von etwa 50 Prozent neigen viele Fahrzeughalter dazu, die Reifen trotzdem zu ersetzen. Meist kaufen sie dann achsweise zwei neue Reifen. Das ist unnötig und teuer“, stellt der Experte fest. Dabei könnten Werkstätten hier leicht argumentieren, dass nur ein einziger Reifen repariert werden muss. Mit einer qualitativ hochwertigen Reparatur wie dem TÜV-zertifizierten MINICOMBI-System aus seinem Haus gelingt dies laut Ketzer schnell und kostengünstig. So können manche Neureifen je nach Reifengröße und Performance 80 bis 100 Euro teurer sein als eine Reparatur.
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Laut Rema Tip Top lässt sich alleine in Deutschland von etwa 4 Millionen Schäden an Pkw-Reifen jährlich ausgehen, von denen die Hälfte reparaturfähig und davon wiederum 75 Prozent reparaturwürdig sind. Das Unternehmen geht hier von über 1,5 Millionen Neureifen aus, die hierzulande pro Jahr durch Reparatur eingespart werden könnten. Bei 30 Litern Rohöl, die für die Herstellung eines Pkw-Reifens benötigt werden, liegt die Rohstoffersparnis (durch eine Weiterverwendung) bei über 21 Millionen Litern im Jahr.
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