Lage im Kfz-Gewerbe

Werkstatt gut, Handel schlecht

ZDK-Präsident Jürgen Karpinski: "Die Stimmung im Kfz-Gewerbe hat sich deutlich eingetrübt." Bild: Schmidt

Es ist inzwischen gute Tradition, dass der Präsident des ZDK zum Jahresausklang in einem Pressegespräch auf die vergangenen Monate zurückblickt und eine Prognose für das kommende Jahr abgibt. Bei allem positiven Entwicklungen die Jürgen Karpinski darlegte, kam er nicht umhin, die Stimmung als insgesamt eher trübt zu bezeichnen. In einem Punkt sprach er gar davon, dass sich am Horizont ein Fiasko anbahne.

Während die Auslastung der Werkstätten mit 85 Prozent auf einem hohen Niveau liegt und damit den guten Vorjahreswert sogar um einen Prozentpunkt übersteigt, sieht es im Handel weniger gut aus. Zwar bezeichnet Karpinski das Autojahr 2017 als robust in Hinblick auf das Plus von 2,3 Prozent bei den Neuzulassungen, die eingetrübte Stimmung können die gestiegenen Verkäufe jedoch nicht wettmachen. Das ist die Folge der Dieseldiskussion“, erklärt der ZDK-Präsident. So sank der Selbstzünder-Anteil bei den Neuwagen im Oktober 2017 um 17,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, sodass der Diesel-Anteil bei neuen Pkw nur noch bei 39,8 Prozent liegt. Zum Vergleich: 2016 lag dieser Wert bei 46,3 Prozent.

„300.000 Euro-5-Diesel stehen sich bei den Händlern die Reifen platt.“

Nicht minder besorgniserregend entwickelte sich das Gebrauchtwagengeschäft in den letzten Monaten. Minus 1,3 Prozent sind hier zu verzeichnen. Derzeit stehen sich 300.000 Euro-5-Diesel mit einem Gesamtwert von 4,5 Milliarden Euro bei den Händlern die Reifen platt“, klagt Karpinski. Ein Grund, weshalb sich der ZDK für eine Hardware-Nachrüstung dieser Fahrzeuge stark macht. In diesem Zusammenhang und angesichts der Zahlen rund um die Euro-5-Diesel warnt der ZDK-Präsident vor einem Fiasko, dass sich am Horizont auftut und existenzbedrohend sei.

Darüber kann offensichtlich auch nicht der positive Trend bei den Gesamtneuzulassungen, also bei den Benzinern, Dieseln und alternativen Antrieben hinwegtäuschen. Der ZDK geht nämlich davon aus, dass bis Jahresende etwa 3,4 Millionen (2016 waren es etwa 3,2 Millionen) neue Fahrzeuge und 7,3 Millionen Besitzumschreibungen zu erwarten sind.

Aussichten 2018

Zu der Frage wie sich das nächste Jahr entwickeln könnte, sagt Karpinski: Es ist zurzeit schwierig, eine Prognose für das Auto-Jahr 2018 zu treffen.“ Als Begründung zieht er die dringend notwendigen, jedoch fehlenden politischen Entscheidungen zur Zukunft des Diesels heran. Bekanntlich gestaltet sich die Bildung einer neuen Bundesregierung schwierig, sodass politische Weichenstellungen auf Eis liegen.

Optimistischer blickt der ZDK auf das Werkstatt-Geschäft. Hier sind die Aussichten gut für 2018, mit leicht steigender Tendenz gegenüber diesem Jahr.

 

 

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