ZDK-Bilanz

Werkstattauslastung gut, Autoverkäufe gut, dennoch gibt es Stimmungsdämpfer

ZDK-Präsident Jürgen Karpinski
ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. Bild: Schmidt

Es ist gute Tradition, dass der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) im November im Rahmen eines Pressegesprächs auf 2018 blickt und prognostiziert, wie es 2019 weiter gehen könnte.  Insgesamt fällt die Bilanz für das bald zu Ende gehende Jahr und der Ausblick auf 2019 positiv aus.

So erwartet ZDK-Präsident Jürgen Karpinski für 2018 rund 3,47 Millionen Pkw-Neuzulassungen sowie rund 7,3 Millionen Besitzumschreibungen. Zudem zeige sich das Werkstattgeschäft stabil. Denn der ZDK geht von einer durchschnittlichen Auslastung von 86 Prozent aus. Prognosen zufolge sollte dieser Wert auch 2019 erreicht werden.

Von KRAFTHAND darauf angesprochen wie die Stimmung in den Betrieben sei, räumte Karpinski ein, dass diese trotz der guten Auslastung gedämpft ist – nicht zu Letzt aufgrund der vergangenen und bevorstehenden Investitionen, die für Scheinwerferprüfung, AU und Bremsprüfstandsrichtlinie fällig waren beziehungsweise noch werden.

Blickt man zum Handel, so gibt es hier zwar einen optimistischen Ausblick ins nächste Jahr, weil mit 3,43 Millionen zu erwartenden Neuzulassungen das diesjährige Ergebnis fast erreicht wird, jedoch die Dieselkrise immer noch nicht überwunden ist.

Kritik an Regierung und Autobauer

Vor diesem Hintergrund forderte ZDK-Präsident Karpinski den Bundesverkehrsminister erneut auf, jetzt zügig die angekündigte Regelung zur Hardware-Nachrüstung von älteren Dieselfahrzeugen auf den Weg zu bringen. „Wer sein älteres Dieselfahrzeug mit Hardware freiwillig sauberer machen will, sollte dafür auf eine rechtssichere Regelung zurückgreifen können und von Fahrverboten verschont bleiben. Nur dann werden Dieselfahrzeuge mit ihrem sparsamen und klimafreundlichen Antrieb wieder werthaltig.“

In diesem Zusammenhang kritisierte er abermals die Automobilhersteller. Deren Zusage, die Hardware-Nachrüstung von Euro 5-Dieselfahrzeugen finanziell unterstützen zu wollen, sei nur ein halbherziges Signal. Denn es sollen offenbar nur Fahrzeughalter von Euro 5-Dieseln in den Intensivstädten und auch erst nach 2020 profitieren.