Um Fehlerursachen im Werkstattalltag auf die Spur zu kommen, bedarf es oft der richtigen Insiderinformation. Hier ein Fall aus dem Technischen Callcenter von Hella Gutmann Solutions. Betroffen war ein Peugeot 207 (Motor 1,6 i VTi, Motor-Kennbuchstabe 5FW), Baujahr ab 2008. Die Motorkontrolleuchte war aktiviert. Der Motor lief ruckelnd mit schlechter Gas-Annahme.
Dieses Problem kann auch beim Peugeot 307 mit dieser Motorisierung
auftreten.
Im System ‚Motor’ waren folgende Fehlercodes gespeichert:
- P0122, gleichbedeutend mit ‚Drosselklappen-/ Fahrpedalsensor oder Schalter A Signal zu niedrig’
- P0131, gleichbedeutend mit ‚Lambdasonde Bank 1 vor Kat Signal zu niedrig’.
Die Werkstatt prüfte das 2-bahnige Potentiometer für die Signale des Fahrpedals und den Drosselklappensensor. Doch die Signal-Übermittlung war korrekt. Das gleiche Ergebnis brachte die Überprüfung der Lambda-Sonde vor dem Kat.
Das Technische Callcenter gab folgenden Tipp: Dieses Symptom trat bei den kleineren Benzinern von Peugeot schon häufiger auf. Seine Ursache wurde mehr oder weniger zufällig gefunden: Durch eine innere Undichtigkeit des Kühlwasser-Temperaturfühlers, das im elektrischen Thermostat montiert ist, gelangte Kühlwasser in den Kabelstrang und über diesen durch Kapilarwirkung in das Steuergerät. Dort sorgte es für elektrische/elektronische Probleme.
Die Prüfung lässt sich durch das Öffnen der Kabelbaum-Hülle an deren tiefstem Punkt durchführen. Tropft Wasser aus dem Kabelstrang, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Kühlwasser. Auch ein Abziehen der drei Stecker am Steuergerät kann aufschlussreich sein, wenn hier starke Korrosion festzustellen ist.
Die Fehlerbehebung gestaltet sich wie folgt: Der Kühlwassersensor muss ersetzt und der Kabelstrang trockengelegt werden. Das Steuergerät sollte geöffnet, trockengelegt und einem externen Dienstleister zur Prüfung übergeben werden. Der offizielle Reparaturweg des Herstellers sieht den Ersatz des Steuergeräts vor.