Um Fehlerursachen im Werkstattalltag auf die Spur zu kommen, bedarf es oft der richtigen Insiderinformation. Hier ein Fall aus dem Technischen Callcenter von Hella Gutmann Solutions. Betroffen war ein Golf VI mit 7-Gang DSG (Direktschaltgetriebe) der Baujahre 2008-2010. Es fand keine Kraftübetragung statt.
Die Kontrollleuchten für Motor und Getriebe waren aktiviert. Diese Problematik kann auch beim Skoda Octavia 2 mit 7-Gang-DSG auftreten.
Bei der Abfrage der Systeme ‚Motor’ und ‚ABS’ erschien der gespeicherte Fehler 1315, gleichbedeutend mit ‚Getriebe-Steuergerät’. Im Steuergerät des Systems ‚Getriebe’ waren folgende Fehlercodes gespeichert: P0562, gleichbedeutend mit ‚Spannungsversorgung, Spannung zu klein’; P177F, gleichbedeutend mit ‚Motor Hydraulikpumpe Unterspannung’; P175F, gleichbedeutend mit ‚Getriebesystem
Grundeinstellung nicht durchgeführt’; P189C, gleichbedeutend mit ‚Funktionseinschränkung durch mangelnden Druckaufbau’ und P174A, gleichbedeutend mit ‚Ventil 3 im Teilgetriebe 1 elektrischer Fehler’.
Sicherung ersetzt
Die Werkstatt überprüfte die Sicherungen in der E-Box im Motorraum und ersetzte die durchgebrannte SB2 durch eine gleichartige. Doch beim Versuch zur Probefahrt brannte die Sicherung sofort wieder durch.
Das Technische Callcenter gab folgenden Tipp: Es ist anzunehmen, dass ein Großteil der Fehlereinträge im System Getriebe auf die mangelnde Stromversorgung durch die defekte Sicherung zurückzuführen sind. Dies kann auf einen Defekt in der Mechatronik des Getriebes oder schlichtweg eine falsch dimensionierte Sicherung (15A statt 30A) zurückzuführen sein. Hier ist es zwingend erforderlich, dass eine Sicherung mit 30A verbaut ist. Die Spannungsversorgung über die Sicherung SB2 lässt sich an der Mechatronik am Stecker T25/Pin9 messen.
Die Fehlerbehebung gestaltet sich wie folgt: Tatsächlich war offensichtlich herstellerseitig die bisherige Absicherung zu niedrig vorgenommen worden. Der Einbau einer 30-A-Sicherung behob das Problem nachhaltig.