Um Fehlerursachen im Werkstattalltag auf die Spur zu kommen, bedarf es oft der richtigen Insiderinformation. Hier ein Fall aus dem Technischen Callcenter von Hella Gutmann Solutions. Betroffen war ein Citroën C5, Motorcode RHR mit Rußpartikelfilter, Baujahr ab 2004. Das Fahrzeug hatte keine Leistung und ruckelte beim Fahren. Der Motor befand sich offensichtlich im Notlaufprogramm.
Im Fehlerspeicher des Systems ‚Motor’ war der Fehlercode P9570 gespeichert, gleichbedeutend mit ‚Ladedruckventilregelung, Funktion fehlerhaft gespeichert’. Die Werkstatt löschte den Fehlercode. Doch nach dem Neustart des Motors wurde erneut ein Fehlercode gespeichert, der den Ladedruck betraf. Diesmal war es der Fehlercode 665, gleichbedeutend mit ‚Ladedruck SRD zu niedrig.‘
Das Technische Callcenter gab folgenden Tipp: Eine Störungsmeldung zum Ladedruck kann ihre Ursache auch auf der Abgasseite des Systems haben, denn ein erhöhter Rückstau hat durchaus Auswirkungen auf die
Einlassseite, sprich die Luftführung und die Beladung. Die Einsichtnahme in die Parameter des Motors – im Speziellen auf den Parameter ‚Abgasdifferenzdruck’ – könnte Klarheit verschaffen. Dazu ist es zwingend notwendig, das Fahrzeug im Rahmen seiner Möglichkeiten unter Last zu fahren.
Ein Hochdrehen im Stand ist unzureichend! Liegt der angezeigte Wert für den Druckunterschied unter Volllast bei mehr als 150 mbar, ist der Partikelfilter verstopft. Ab einem Druck von 200 mbar wird von der manuellen Einleitung einer Regenerierung oder gar einer Spülung mit dem Hochdruckreiniger ausdrücklich abgeraten. Es besteht ein hohes Risiko für Folgeschäden.
Bei einem Differenzdruck zwischen 150 und 200 mbar könnte eine Regenerierung Abhilfe schaffen. Andernfalls muss der Partikelfilter ersetzt werden. Bei einem Abgasdifferenzdruck von mehr als 200 mbar empfiehlt sich das sofortige Ersetzen des Partikelfilters.