Um Fehlerursachen im Werkstattalltag auf die Spur zu kommen, bedarf es oft der richtigen Insiderinformation. Hier ein Fall aus dem Technischen Callcenter von Hella Gutmann Solutions. Betroffen war ein Volvo S 40, 2,4 l Benziner 5-Zylinder mit 103 kW, Motorcode B5244S4, Baujahr ab 2004.
Übertragbarkeit: Dieser Fall ist übertragbar auf andere Volvo-Modelle mit oben genannter Motorisierung, zum Beispiel den V50 ab 2004 oder C30 ab 2007.
Die Motorkontrollleuchte war aktiviert. Im Fehlerspeicher waren im System ‚Motor’ folgende Fehlercodes gespeichert: 8464, gleichbedeutend mit ‚Lambdasonde vor Kat – Signal fehlerhaft’ und 8720, gleichbedeutend mit ‚Lambdasonde nach Kat – Signal fehlerhaft’.
Die Werkstatt ersetzte beide Sonden, doch die Einträge im Fehlerspeicher ließen sich nicht löschen und wurden sofort wieder angezeigt. Bei dieser Gelegenheit fiel auf, dass auch die 20A-Sicherung der Lambdasonden-Heizung durchgebrannt war. Dies wiederholte sich nach deren Ersatz und kurzer Fahrzeit. Deshalb wurde der Kabelbaum geprüft – jedoch ohne positives Ergebnis.
Tipp des Technischen Callcenters
Das Technische Callcenter gab folgenden Tipp: Dieses Fahrzeug ist mit einer zusätzlichen Vakuumpumpe zur Bremskraft-Unterstützung ausgestattet, deren Stromaufnahme mit zunehmendem Alter gerne einmal zu hoch ausfällt.
Unglücklicherweise wurde die Vakuumpumpe in diesem Modell vom Hersteller zusammen mit den beiden Lambdasonden-Heizungen über ein und dieselbe 20A-Sicherung abgesichert. Brennt diese Sicherung durch, sind auch die Lamdasonden-Heizungen ohne Spannungsversorgung.
Im Rahmen der Fehlerbehebung wurden die Vakuumpumpe und die betreffende Sicherung ersetzt. Übrigens: In jüngeren Modellen wie dem S60, dem S80, dem V70, dem XC70 sowie dem XC90 mit oben genannter Motorisierung wurden die Vakuumpumpe und die Lambdasonden-Heizungen separat abgesichert.